Ohler, Norman: Der stärkste Stoff

Psychedelische Drogen: Waffe, Rauschmittel, Medikament. Über die Irrwege der Drogenpolitik vom Dritten Reich bis in die Gegenwart: Drogen spielen eine dramatische, immer noch unterschätzte Rolle in der Geschichte. Norman Ohler untersucht, wie Entwicklung, Produktion und Verbreitung psychedelischer Substanzen Politik und Gesellschaft von der Endphase des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart geprägt haben. Bei seinen ebenso abenteuerlichen wie gründlichen Recherchen in Archiven in Europa und den USA differenziert Norman Ohler zwischen drei Dimensionen beim Blick auf Drogen: ihre Funktion als Rauschmittel, als Werkzeug der Bewusstseinskontrolle sowie als Heilmittel. Am Beispiel der Entdeckung des LSDs bringt Norman Ohler Licht in das Zusammenspiel aus Forschung, staatlichen Institutionen und hedonistischer Drogenkultur. Überzeugend zeigt er, wie eine undifferenzierte, ideologisch motivierte Prohibitionspolitik Fortschritte im Kampf gegen Zivilisationskrankheiten wie Depression oder Alzheimer verhindert. Enthüllt wird eine prekäre Verbindung zwischen dem Sandoz-CEO Arthur Stoll, dem Urvater aller Psychedelika, und dem führenden NS-Biochemiker Richard Kuhn - mit Folgen für unsere Drogenpolitik bis heute. Es treten auf: Albert Hofmann und die Basler Firmen Sandoz und Novartis, Harry J. Anslinger und sein Federal Bureau of Narcotics, Richard Nixon und Elvis Presley, Aldous Huxley und John Lennon, sowie die Eltern des Autoren. 264 Seiten mit 9 Abb., gebunden (Verlag Kiepenheuer & Witsch 2023) Mängelexemplarstempel auf Schnitt, leichte Lagerspuren

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