Findlay, Angela: Im Schatten meines Großvaters

Von Krieg, Trauma und dem Vermächtnis des Schweigens. Aus dem Englischen von Herwig Engelmann. Das Buch erzählt die wahre Geschichte von drei Generationen einer Familie, die sich mit der Schuld und dem Trauma auseinandersetzt, Teil der deutschen Nazi-Vergangenheit zu sein. In einer packenden Mischung aus Memoiren, Psychologie und historischem Krimi macht es sichtbar, wie die Beziehungen zwischen den Generationen Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden. - Als die in England aufgewachsene Angela Findlay den Namen ihres Großvaters, des Wehrmachtsgenerals Karl von Graffen, zum ersten Mal googelte, tauchte ein Foto auf, wie er im Mai 1945 vor den Amerikanern kapituliert. Angela Findlay wurde zur Detektivin, sprach mit Familienmitgliedern und mit Fremden, um sich ein immer detaillierteres Bild nicht nur von ihrer deutschen Familie, sondern auch vom Deutschland der 1930er- und 1940er-Jahre und darüber hinaus zu machen. Ein großer Teil ihrer Recherchen umfasste Reisen zu Stätten in Deutschland und Italien; schließlich unternahm sie eine Reise durch Russland, bei der sie der Route folgte, die ihr Großvater während des Unternehmens Barbarossa genommen hatte. Die Autorin erforscht die Vererbbarkeit unbewältigter Erfahrungen, stellt tief verwurzelte Vorstellungen von Gut und Böse infrage und deckt die weniger bekannte Geschichte der Kriegsverlierer, eine Nachkriegskultur der Beschönigung und das bleibende Erbe der Schande auf. Anhand ihrer eigenen Familiengeschichte erforscht Findlay eine Episode der Geschichte, die nach wie vor erschüttert und fasziniert. Auf eindrucksvolle Weise zeigt sie, dass es möglich ist, die Narben eines Traumas nicht nur über Generationen hinweg weiterzugeben, sondern auch zu heilen. 431 Seiten, gebunden (Europa Verlag 2023) leichte Lagerspuren

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