
Der terrorisierte Staat
Entgrenzungsphänomene politischer Gewalt. Hrsg. von Jochen Kleinschmidt, Falko Schmid, Bernhard Schreyer und Ralf Walkenhaus. Terroristische Gruppen präsentieren sich zwar immer als Feinde eines bestimmten Staates, einer Gruppe von Staaten oder gar der Idee des Staates als solcher. Ihre Aktivitäten haben aber mehr als nur zerstörerische Konsequenzen. Terroristische Gewalt kann zu Veränderungen staatlicher Strukturen im Zuge der Terrorismusbekämpfung führen, kann Staatstätigkeit in manchen Fällen sogar neu legitimieren. Umgekehrt findet auch die Bildung terroristischer Gruppierungen in einem bereits bestehenden staatlichen Kontext statt, der sie ermöglicht und den sie bis zu einem gewissen Grad reflektieren. Und schließlich werden manche Terroristen am Ende selbst zu staatsbildenden Gruppen oder übernehmen parastaatliche Funktionen. Dieses komplexe Verhältnis von Terror und Staat steht im Fokus des Sammelbands. In neun Beiträge, die wiederum in drei Abschnitte und Kapitel untergliedert sind, wird diesem komplexen Verhältnis von Terror und Staat im Sammelband nachgegangen. Aus dem Inhalt: Martin Böcker: Terrorismus und Staat - Ein Kommunikationsmodell; - Bernhard Schreyer: Asymmetrische Legitimation. Überlegungen zum Verhältnis von Staat und Terrorismus; - Falko Schmid: Netzwerke zur Gefahrenabwehr und Terrorismusbekämpfung. Staatliche Sicherheit zwischen Leistungszwang und Trennungsgebot; - Florentin von Kaufmann: Bevölkerungsschutz in Zeiten der asymmetrischen Bedrohung - bedingt einsatzklar? - Stefan Oska/Martin von Berg: Massnahmen zur Terrorbekämpfung durch die Europäische Union; - Cornelia Weiss: Rechtsstaatlichkeit und Terrorismusbekämpfung. Erfahrungen aus Kolumbien; - Michael Seitz: Domestic Terrorism. Politischer Widerstand in den USA; - Sebastian Huhnholz: Dschihadismus und Territorialität. Ursachen, Bedingungen und Folgen fehlenden Territorialdenkens im militanten sunnitischen Fundamentalismus; - Björn Budde: Der Terrorist als Dienstleister? Die soziale und karitative Rolle der Hamas im Gaza-Streifen vor dem Hintergrund ihrer islamistischen Ideologie. 242 Seiten mit einigen Tabellen, broschiert (Staatsdiskurse; Band 19/Franz Steiner Verlag 2012) hinterer Einbanddeckel und Schnitt an der oberen Kante etwas bestoßen, Schnitt leicht angeschmutzt