Ortner, Helmut: Alles andere später

Attacken, Notizen und Kolumnen zum Stand der Dinge und zum Lauf der Zeit. Die Situation ist unübersichtlich. Alle reden mit, niemand weiß Bescheid. Wann übernimmt McKinsey endlich die Bundesregierung? Wie lange müssen wir Roland Koch noch ertragen? Ist Geiz wirklich geil? Und was ist eigentlich dem neuen »Rentenversicherungsnachhaltigkeitsgesetz»? Fragen über Fragen, auf die Helmut Ortners Texte keinerlei Antworten geben. Ganz nach dem Motto: »Widerstand ist zwecklos - aber sinnvoll« (Matthias Beltz). Attacken, Kolumnen und Notizen - provokant, böse, ungerecht und hintergründig. Facettenreich wie die Wirklichkeit - und die Wirklichkeit ist nun einmal unser größter Widersacher. Das erste Kapitel fasst eine Auswahl aktueller Texte zusammen. Als notorischer Zeitungsleser ist es dem Autor nicht Last, sondern Vergnügen, sich täglich durch den Dschungel deutscher Presseprodukte zu kämpfen. Ob Nachrichtenteil oder Feuilleton, Wirtschaftsseiten oder Sportberichte, selbst Todesanzeigen und das Fernsehprogramm - der Autor liest ALLES. Zeitungslektüre ist ja nicht nur Lesen, es ist vor allem Entdecken: Meldungen, Meinungen, Zitate, seitenweise Dokumente der Faszination, der Banalität, der Lüge und des Schreckens. Daraus sind neue Texte entstanden, wohl bedacht, aber auch ganz und gar zufällig. Die Texte im zweiten Kapitel wurden in den letzten Jahren geschrieben, die meisten davon auch gedruckt. Kolumnen, Kommentare, Glossen. Ihr Impuls war überwiegend journalistische Neugier, manchmal blankes Entsetzen, nicht selten polemische Dringlichkeit. Beim Wiederlesen der Texte fiel dem Autor auf, dass die meisten der für den Tag, die Woche, ja den Augenblick geschriebenen Texte sich nicht an das Verfallsdatum gehalten haben. Ein Grund zur Genugtuung? 195 Seiten, broschiert (Nomen Verlag 2005) leichte Lagerspuren

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