Ortner, Helmut: Falsche Wahrheiten, richtige Lügen

Reportagen - Recherchen - Berichte. Über deutsche Vergangenheitsbewältigung: Täter, Opfer, Zuschauer. Die Last mit der deutschen Vergangenheit - ob nach dem Ende der Hitler-Diktatur 1945 oder nach dem Zusammenbruch der DDR 1989: Es geht um persönliche Schuld und kollektives Verdrängen. Es geht um die Integration der Täter und die Marginalisierung der Opfer. Ortners sechs Reportagen, Recherchen und Berichte dokumentieren deutsche Kontinuität: in dem NS-Militärrichter Schwinge, der nach dem Krieg ungehindert an der Universität Marburg Karriere machen konnte, in der Person des KZ-Mannes Arnold Strippel, der mit Haftentschädungen und Rentenzahlungen gut versorgt seinen Lebensabend in der Nähe von Frankfurt verbrachte, in der Ignoranz, mit der jahrzehntelang der Hitler-Attentäter Georg Elser in deutschen Schulbüchern verschwiegen wurde. Und Ortner thematisiert die Tendenz, auch nach dem Zusammenbruch der DDR-Diktatur die Schuldenhypothek im Eilverfahren abzutragen. Die Stasi-Spitzel und SED-Denunzianten sind längst in der Mitte der bundesdeutschen Wende-Gesellschaft angekommen. Wer aber spricht noch von den Opfern? -- Aus dem Inhalt: Hitler als Popstar. - Die Täter, die Opfer und wir. - Der "ehrenwerte" Herr aus Marburg. - Mein Nachbar, der KZ-Mann. - Der Attentäter aus Königsbronn. - Die doppelte Vergangenheit. - 104 Seiten, broschiert (Nomen Verlag 2005) leichte Lagerspuren

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