Gezeitendenken

Recherchen abseits des Nationalstaatensystems. Hrsg. von Katrin Klingan, Nanna Heidenreich und Rana Dasgupta. Mit einem Vorwort von Bernd Scherer. Unsere Gegenwart ist von Auflösungsprozessen bestehender Ordnungen bestimmt, zugleich haben sich Ordnungsvorstellungen tief in Denken und Handeln eingeschrieben. Eine davon ist der Nationalstaat, dessen Strukturen Recht und Entrechtung, Ein- und Ausschlüsse, Gesellschaft und Subjektivierungsprozesse bestimmen. Zwölf Beiträge befragen das Ordnungssystem Nationalstaat, untersuchen, wie seine Mechanismen die heutige Weltordnung strukturieren, und regen an, über seine Grenzen hinauszublicken. - Relativ stabile Verhältnisse erlaubten es, politische Systeme in Form von Staaten zu entwickeln, die wesentlich über ihr Territorium definiert waren; brachten ein Staatsverständnis hervor, das ein festgelegtes Territorium mit den Souveränitätsrechten des dazugehörigen Staates verbindet. Die Beiträge des Bandes fragen, ob unsere politischen Kategorien zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch den Realitäten entsprechen, die wir selbst in den letzten hundert Jahren geschaffen haben. Im Zentrum stehen dabei u.a. die Forschungsansätze von James C. Scott und Adom Getachew. - Mit Beiträgen von Charles Lim, Lawrence Liang, Katrin Klingan/Nanna Heidenreich/Rana Dasgupta, Laleh Khalili, Mi You, cinéma copains, Brigitta Kuster, Christian Nyampeta, Zoran Terzic, Davor Vidas, Tamatoa Bambridge/Paul D'Arcy/Alexander Mawyer und einem Gespräch mit Antony Anghie. 245 Seiten mit vier Textabb. und 25 Farbtafeln, gebunden (Bibliothek 100 Jahre Gegenwart; Band 10/Matthes & Seitz Berlin 2020) leichte Lagerspuren

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