Mones, Andreas: Über die Verbindlichkeit theoretischen Darstellens

Bausteine einer systematisch-kritischen Topoheuretik. Aus dem 1. Kapitel: "Die Topoheuretik bildet ein kritisches System möglicher Orte, die eingerichtet werden über die Erzeugung von Differenzen, die sich allein aufgrund der Erörterung des Problems der Verbindlichkeit anderer und eigener Darstellungen ergeben und auf die verwickelten Verhältnisse des Sprechens über andere Darstellungen und des Thematisierens dieses Sprechens-über reagieren". Ausgehend von der Einsicht, daß die abendländische Philosophie in ihrem metatheoretischen Gestus nichts anderes gewesen ist als das permanente Spiel von Verortung, Umverortung und Selbstverortung anderer und eigener Darstellungen, wird ein System aller möglichen Orte in ihrer Zusammengehörigkeit und differenten Bestimmtheit im Grundriß skizziert: die Topoheuretik. Was geschieht, wenn ein gegenenwärtiges Philosophieren sich alle Aus- und Fluchtwege versperrt: den der Reduktion auf Wissenschafts- und Erkenntnistheorie, den der Limitation auf historisch-philologische Forschung, den der Intervention in gesellschaftliche Verhältnisse und nicht zuletzt den der Irritation mittels ästhetizistischer Selbstinszenierung - sich dies alles versperrt, um noch einmal in jenem emphatischen und hybriden Sinne 'theoria' zu sein, nämlich im Ganzen zu sagen, was ist? Ein solches Philosophieren wird notwendig Meta-Theorie, d.h. Erörterung der legitimen Verbindlichkeitsansprüche theoretischen Darstellens überhaupt, um in der Abgrenzung zu allen anderen Sageleistungen einen Ort einzurichten, in welchen es sich selbst und andere gleichgeartete Unternehmungen einschreiben kann. 143 Seiten, gebunden (Abhandlungen zur Philosophie, Psychologie und Pädagogik; Band 247/Bouvier Verlag 1997)

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