Rigendinger, Rosa: Aufruhr im Selben

Unbeschriebene Genealogien in drei späten Texten von Marguerite Duras. In ihren Relektüren thematisiert Rosa Rigendinger die den drei Texten ('Der Mann im Flur', 'Agatha' und 'Aurelia Steiner II') eingeschriebene Wertigkeit im Hinblick auf den Eigenwert (weiblich/männlich) der inszenierten Körper. Zur Diskussion steht der Avantgardeanspruch, den die Duras-Texte stellen und der ihnen emphatisch, gerade auch von Frauen, innerhalb und außerhalb der Akademie, zugeschrieben wird. Dafür spricht: Die Protagonistinnen sind Frauenfiguren. Dem "Abgründigen" in ihnen gilt die Bewegung des Textes. Sie kennzeichnet eine teils somnambule Widerständigkeit, die auf ein mögliches Anderes verweist. Die derealisierende Écriture von Duras arbeitet an der Subversion von tradierten Diskurs- beziehungsweise Darstellungsformen. Schließlich das Selbstzeugnis der Autorin, die vom 'Ort der Frau' aus zu schreiben vorgibt. Rosa Rigendinger fragt, was in dieser Literaturproduktion mit den Körpern geschieht, wie sie materialisiert sind und was mit der Ausgangsmaterie (in der Konstellation: Paar, Kernfamilie) geschieht; wie die Körper in ihrem Verhältnis zueinander figuriert und defiguriert werden, welche Bedeutung/Wert sie innerhalb der narrativen Bewegung aufnehmen oder abgeben - was zählt, wenn hier erzählt wird. 238 Seiten, broschiert (Passagen Literatur/Passagen Verlag 1993) Einbanddeckel mit leichter Randbräunung, Schnitt etwas angeschmutzt und fleckig

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