Schmidt, Klaus: Das gefährdete Leben

Der Kölner Arzt und Gesundheitspolitiker Franz Vonessen (1892-1970). [Eine Biographie]. Auf Grundlage von biographischen Materialien, Briefwechsel und Gesprächen mit den Angehörigen entwirft Klaus Schmidt die spannende Biographie des fast vergessenen Stadtarztes und engagierten Gesundheitspolitikers, der die vom NS-Staat verordnete Zwangssterilisierung 'erbkranker' Menschen verweigerte und sich nach 1945 als Leiter des Kölnischen Gesundheitsamtes am Aufbau des bundesrepublikanischen Sozialstaates beteiligte. Mit dieser Biographie soll Dr. Franz Vonessen nicht als "unbesungener Held" geehrt werden, sondern als ein Mensch, der seinem Gewissen folgte und sich durch seine Weigerung, die Verstümmelung von Menschen durch Zwangssterilisierungen mitzuverantworten, selbst gefährdete. Die damals zwangssterilisierten Menschen, die die körperlichen und seelischen Folgen der Verstümmelung überlebt hatten und nicht danach noch der "Euthanasie" zum Opfer fielen, leben heute zum größten Teil nicht mehr. Sie gehören zu den Opfern, die in der Bundesrepublik - wenn überhaupt - am geringsten entschädigt wurden. Dieses Buch will auch an sie erinnern und zugleich zur Diskussion über die Grauzonen und ethischen Grenzen des erbbiologisch und medizinisch Machbaren beitragen. Das Buch erzählt gleichzeitig die Sozialgeschichte der Stadt Köln im zwanzigsten Jahrhundert. Das Buch gliedert sich in sechs Abschnitte: 1. Eine sozialmedizinische Laufbahn; - 2. Verweigerung und stiller Widerstand; - 3. Kriegsjahre; - 4. Die Mühen des Neubeginns; - 5. Kommunale Arbeit im neuen Staat; - 6. Im Unruhestand. 214 Seiten mit 26 Abb., Leinen (Greven Verlag 2004) leichte Lagerspuren

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