Die Maske des Cartesius

Ebeling, Hans: Die Maske des Cartesius

Nicht Descartes, die Maske zählt. Descartes hat sie freilich für die weitere Neuzeit endgültig etabliert. Die Vernunft verhüllt sich selbst und kommt dabei zu kurz, der Mensch ohnehin. Alles Vernünftige geht nur verlarvt hervor und maskiert geht es unter. Die Larve führt zu Gesichtsverlust, die Maske aber schützt. Sie bildet selbst ein Gesicht. Beinahe alles Cartesische hat sich verloren, nicht aber die Maske des Cartesius. Sie ist der Autograph der Moderne selbst. Cartesianische Meditationen durchlaufen einen Stilwandel. Über 'Vernunft' läßt sich mit Descartes hinter vorgehaltener Hand erfolgreich verhandeln. Ihre Absichten dürfen nicht geradlinig durchscheinen, ihre Ziele nur hinter Masken verfolgt werden. Der sich mit dem Kokon des Glaubens schützt gegen die Machenschaften der Theologie, erliegt dabei selbst der Machenschaft der Technik. Nicht in der Heraufkunft der Anthropologien, wie Heidegger wollte, feiert Descartes seinen höchsten Triumph, sondern in der Abschaffung des Menschen, seinem genetischen Umbau, dem letzten Maskenball des 'Rationalismus'. War das Gesicht selbst die erste und letzte Maske der Selbsterhaltung der Vernunft, beginnt nun das Zeitalter einer neuen Unschuld: Herstellung derer, die ein Gesicht nicht mehr brauchen. 50 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2002) etwas gewellt

Bestell-Nr.: 22360
Gewicht: 102 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiet: Philosophie des 17. Jahrhunderts
ISBN: 9783826020292
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