»Hoffet mit daheim auf fröhlichere Zeit«

Juden und Christen im Ersten Weltkrieg. Hrsg. vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Redaktion: Irene Pill. Mit einem Vorwort von Thomas Schnabel und einer Einführung von Paula Lutum-Lenger. Der Erste Weltkrieg war Höhepunkt und Wende einer hundertjährigen Assimilation der jüdischen Deutschen. Wie viele ihrer christlichen Altersgenossen meldeten sie sich freiwillig und häufig begeistert zu den Waffen. Sie glaubten durch ihren Einsatz an der Front und in der Heimat als vollwertige Deutsche anerkannt zu werden. Am Ende des Kriegs, nach Niederlage und Revolution standen die jüdischen Deutschen jedoch schlechter da als vor dem Krieg. In Deutschland setzte bereits während des Kriegs die alldeutsche Hetze ein. Bevor das eigene Scheitern eingestanden wurde, gab man "fremden Mächten" wie dem Judentum die Schuld an der Niederlage - ohne sich mit Fakten oder Begründungen aufzuhalten. Es führt kein direkter Weg von hier nach Auschwitz, aber zahlreiche "Hinweisschilder" gab es längst. - Aus dem Inhalt: Gerhard Hirschfeld: Das historische Erbe des Ersten Weltkriegs im 20. Jahrhundert. - Christoph Jahr: Episode oder Wasserscheide? Der deutsche Antisemitismus im Ersten Weltkrieg. - Cornelia Hecht: »... jetzt ist für mich der einzig mögliche Platz in der Linie in Reihe und Glied« (Ludwig Franz). Kriegserfahrungen jüdischer Württemberger und Badener. - Annegret Jürgens-Kirchhoff: Niedergeschlagene Soldaten. Die 'Helden' des Ersten Weltkriegs in der bildenden Kunst. - Momme Brodersen: Zum "Klassenbild mit Walter Benjamin - Eine Spurensuche". - Guy Stern: Wehen und Nachwehen des Ersten Weltkriegs. 205 Seiten mit 5 Textabb. und 24 Tafeln, broschiert (Laupheimer Gespräche 2013/Universitätsverlag Winter 2014)

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