Heinrich, Elisa: Intim und respektabel

Homosexualität und Freundinnenschaft in der deutschen Frauenbewegung um 1900. [Mit einem Vorwort von Sebastian Bischoff, Julia König und Dagmar Lieske]. Die Frauenbewegung um 1900 war nicht nur ein politischer Zusammenschluss, sondern auch zentraler Ort der Vergemeinschaftung von Frauen. Ob sich Aktivistinnen im Frauenklub verabredeten, sich auf Kongressen zu Hunderten trafen oder in einer Damenwohnung das tägliche Leben miteinander teilten - die Bewegung ermöglichte vielfältige, intime Beziehungen und Praxen zwischen Frauen. Für die Deutung dieser Verhältnisse war die Kategorie der Respektabilität wesentlich wichtiger als die Frage nach womöglich praktizierten sexuellen Beziehungen. Die um 1900 popularisierte Unterscheidung zwischen Homo- und Heterosexualität perspektivierte diese Lebensmodelle neu. Elisa Heinrich fragt in ihrer Studie nach den Aushandlungsprozessen der Akteurinnen und beleuchtet Bedingungen und Folgen dieses Übergangs. 320 Seiten mit 14 Abb., gebunden (Sexualities in History - Sexualitäten in der Geschichte; Band 1/V&R Unipress 2022) leicht bestoßen

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