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Beyer, Marcel: XX

Lichtenberg-Poetikvorlesungen. Beyer spricht über »die Löcher im Stoff der Wirklichkeit«, über Wirklichkeit also, die kein kontinuierliches Ganzes bildet, und sich nicht zuletzt aus medialen Fiktionen speist - und über die Imaginationsarbeit, die notwendig ist, will man sich eine eigene Lebensgeschichte schaffen. - In seinen im November 2014 gehaltenen Poetikvorlesungen spricht Marcel Beyer über »die Löcher im Stoff der Wirklichkeit«, über Wirklichkeit also, die kein kontinuierliches Ganzes bildet, sondern aus Inseln (und Löchern) zusammenzusetzen ist und sich nicht zuletzt aus medialen Fiktionen speist. Er spricht über einen Tag im Herbst, an dem er in einem Flugzeug nach Frankfurt sitzt, in der Reihe vor sich eine fernsehbekannte Literaturkritikerin. Das Notieren der sehr konkreten Situation verkoppelt Beyer mit dem Nachdenken über Georges Perec, der 1974 drei Tage lang schreibend versuchte, einen Platz in Paris »erschöpfend zu erfassen«. Perec, das Waisenkind jüdischer Einwanderer, musste sich seine Kindheitserinnerungen erst erschreiben, wohingegen in Cécile Wajsbrots Protokoll der geistigen Erkrankung ihres Vaters dieser allmählich alle Erinnerungen verliert. In den Blick nimmt Beyer nicht weniger als das 20. Jahrhundert, die »Faktenlage« - und die Imaginationsarbeit, die notwendig ist, will man sich eine eigene Lebensgeschichte schaffen. Ein Punkt, an dem »Alice im Wunderland« ins Spiel kommt, und sei es auch nur in Form weißer Kaninchen, die durch die Szene laufen und rufen: »Jemine, jemine, keine Zeit, keine Zeit.« - Johann Holzner auf "literaturkritik.de": »Die veröffentlichte Version der Vorlesungen vermittelt in erster Linie Reflexionen über die Eigendynamik, die in jedem Akt des Schreibens beziehungsweise des Erzählens von Geschichten fast wie zwangsläufig sich entwickelt - ein unaufhörliches Wechselspiel zwischen Sich-Einlassen auf die Welt und Distanz-Wahren zur Welt. Betrachtungen in Abstimmung mit Überlegungen von Perec und Wajsbrot, aber auch im Anschluss an Claude Simon, an Heinrich von Kleist und Oskar Pastior [...], nicht zuletzt außerdem in kritischer Auseinandersetzung mit Louis-Ferdinand Céline und Heidegger. Gedanken vor allen Dingen, durchwegs geistreich formulierte Gedanken über eine Literatur, "die nicht zu Herzen geht, ganz entschieden nicht zu Herzen geht", vielmehr darauf den größten Wert legt, deutlich den Abstand zu markieren zwischen der Wirklichkeit und der Welt des schriftlich Festgehaltenen und somit auch niemals mehr aufkommen zu lassen, was Literaturkritik und Literaturdidaktik lange genug arglos als Moral der Geschichte eruiert und hochgehalten haben«. - 72 Seiten mit 6 Abb., broschiert (Göttinger Sudelblätter/Wallstein Verlag 2015) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 128468
Gewicht: 118 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Studium Generale - Literatur und Sprache | Fächerübergreifende Darstellungen | Literatur nach '45
ISBN: 9783835316744
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