
Kleinstaaten und sekundäre Akteure im Kalten Krieg
Politische, wirtschaftliche, militärische und kulturelle Wechselbeziehungen zwischen Europa und Lateinamerika. Hrsg. von Albert Manke & Katerina Brezinová. Mit einem Vorwort von Bernd Greiner. Welche Rolle spielten im Kalten Krieg Akteure, die im globalen Machtgefüge eine untergeordnete Stellung einnahmen? Inwieweit war es Kleinstaaten und sekundären Akteuren trotz ihrer Abhängigkeit von den Supermächten möglich, miteinander Kooperationen einzugehen - teils auch über die Schranken ideologischer Lager hinweg? Auf der Grundlage empirischer Quellenarbeit zeigen die Beiträge dieses Bandes am Beispiel transnationaler und transkultureller Verflechtungen zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren (wie Wirtschaftsunternehmen, Solidaritätsgruppen und Kulturschaffenden) die Möglichkeiten und Grenzen von Wechselbeziehungen zwischen Europa (insbesondere Zentraleuropa) und Lateinamerika auf. Die bisher in den »Cold War Studies« nur wenig beachteten Wechselbeziehungen zwischen Kleinstaaten in Europa und Lateinamerika stehen im Zentrum dieses ideologische wie disziplinäre Grenzen überschreitenden Bandes. - Aus dem Inhalt: Albert Manke/Katerna Brezinová/Laurin Blecha: Einleitung: Kleinstaaten und sekundäre Akteure im Kalten Krieg aus der Perspektive der europäischen Lateinamerikaforschung. - Überlegungen zur politisch-strategischen Position von Kleinstaaten in Europa und in Lateinamerika und der Karibik zur Zeit des Kalten Krieges. - Mitchell Beiter: Im Schatten des Imperiums. Überlegungen zur politisch-strategischen Position von Kleinstaaten in Europa und in Lateinamerika und der Karibik zur Zeit des Kalten Krieges. - Markéta Krizová: Iberoamerikanische Studien in der Tschechoslowakei zur Zeit des Kalten Krieges. - Josef Opatrny: Historische Grundlagen der tschechoslowakisch-lateinamerikanischen Beziehungen zwischen 1945 und 1989. - Steve Cushion: "Profite" oder "Politik". Die Dilemmata der britisch-kubanischen Beziehungen zu Beginn des Kalten Krieges. - Carlo Patti: Die deutsch-brasilianische Connection. Eine geheime Kooperation zum Aufbau des brasilianischen Atomprogramms zu Beginn der 1950er Jahre. - Lukás Perutka: Guatemala und die Tschechoslowakei zu Beginn des Kalten Krieges. - Albert Manke: Waffen für ein revolutionäres Kuba. Kuba und die Tschechoslowakei: Der Beginn einer neuen transatlantischen Allianz im Kalten Krieg. - Hana Bortlová-Vondráková:Tropenfrüchte für die Tschechoslowakei, Techniker für Kuba. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der sozialistischen Tschechoslowakei und dem revolutionären Kuba. - Victor M . Lafuente: Der Aufbau der Beziehungen zwischen der SBZ/DDR und Argentinien, 1947-1972. - Michal Zourek: Der Putsch Pinochets und die ersten Jahre des chilenischen Militärregimes in Geheimdienstberichten der tschechoslowakischen Residentur in Santiago de Chile. - Matyás Pelant: Die Tschechoslowakei und Brasilien im Kalten Krieg. Diplomatie, Wirtschaft, Geheimdienste und Guerillas. - Laurin Blecha: Von Ottakring nach Cuatro Esquinas. Beziehungen und Kooperationen zwischen Nicaragua und Österreich von 1979 bis 1990. - Katerina Brezinová: Der Kalte Krieg auf Film. Propaganda im Dienste tschechoslowakischer Aktivitäten in Lateinamerika. - Albert Manke/Katerina Brezinová/Holger M. Meding: Schlussbetrachtungen. - 338 Seiten, broschiert (Global Studies/transcript Verlag 2016) leichte Lagerspuren