
Steffen, Christian: Heidegger als Transzendentalphilosoph
Seine Fundamentalontologie im Vergleich zu Kants Kritik der reinen Vernunft. Die Arbeit unternimmt eine zielgenaue systematische Standortbestimmung von Heideggers philosophischer Grundlegung in 'Sein und Zeit' durch eine konsequente Interpretation derselben als Nachfolgerin Kantischer Transzendentalphilosophie. Es wird unter anderem gezeigt, dass Heideggers Konzeption der ontologischen Differenz ebenso deutliche Parallelen zu Kants Ansatz aufweist, wie seine Analyse der Abhängigkeit des 'Seins des Seienden' von unserem Verstehensprozess und seinen apriorischen Strukturen. Dem Autor gelingt es dabei in einer durchweg klaren und unabhängigen Sprache wichtiges Licht ins Dunkel der sonst nur schwer zugänglichen Heideggerschen Terminologie zu bringen. Die Untersuchung Heideggers bezieht sich ausschließlich auf Werke, die im Umkreis von 'Sein und Zeit' entstanden sind. Diese Einschränkung auf eine bestimmte Periode des Schaffens Heideggers hat seine Begründung in dem Bruch in seinem Denken, den man im allgemeinen als "Kehre" oder "Wendung" Heideggers bezeichnet. Zunächst wird Heideggers Kant-Buch befragt, um seine Sicht der Kantischen Philosophie zu erfahren. Danach wendet sich der Blick auf 'Kants Kritik der reinen Vernunft' selbst, um zum einen Heideggers Analysen zu überprüfen, und zum anderen Kants 'tatsächliche' Position herauszuarbeiten (jedenfalls soweit dies eingedenk des historischen Abstandes möglich ist). Zum Schluss folgt dann jeweils eine Analyse von Heideggers 'Sein und Zeit' zusammen mit einem Vergleich der Heideggerschen mit der Kantischen Position. Der erste Teil beginnt mit einer Darstellung der wichtigsten Berührungspunkte beider Ansätze in der Konzeption der transzendentalen Bedingungen der Möglichkeit aller Erfahrung. In einem zweiten Teil wird dann der Blick auf die jeweiligen Grundlegungsprojekte in ihrer Gesamtheit erweitert und auch hier einen Vergleich vorgenommen, sowie sich mit einigen grundsätzlichen Kritiken des Heideggerschen Ansatzes auseinandergesetzt. 252 Seiten, gebunden (Beiträge zur Philosophie. Neue Folge/Universitätsverlag Winter 2005)