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Nochems neue Namen

Czakai, Johannes: Nochems neue Namen

Die Juden Galiziens und der Bukowina und die Einführung deutscher Vor- und Familiennamen 1772-1820. Die Geschichte von Zuckerberg, Wiesenthal, Streisand, Ringelblum, Geizhals und anderen Familiennamen osteuropäischer Juden. Die erste umfassende wissenschaftliche Studie zu diesem bis heute prägenden Kapitel jüdischer Geschichte, über das bislang nur Anekdoten bekannt waren, ergründet die nicht nur teils verblüffende Geschichte hinter den neu kreierten Namen, sondern eröffnet zudem einen originellen Blick auf jüdisch-staatliche Interaktionen in der sich modernisierenden Habsburgermonarchie. - Mit Schwerpunkt auf dem Themenkomplex jüdischer Vor- und Familiennamen will das Buch einen neuen Blick auf die ersten fünf Jahrzehnte österreichischer Judenpolitik in Galizien werfen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern und Territorien Europas gab es in Galizien keine homogene und einmalige Namensgesetzgebung für Juden, sondern einen verwirrenden Flickenteppich verschiedener Gesetze und Verordnungen. Die Arbeit will nicht nur von Namen berichten, sondern Fragen nach Herrschaft in der Peripherie und modernen Verwaltungsmethoden nachgehen, Fragen nach Sprachdiskursen und kultureller Hegemonie, nach Akkulturation und jüdischem Widerstand. - Ende des 18. Jahrhunderts nahmen hunderttausende Juden in den österreichischen Provinzen Galizien und Bukowina neu geschaffene deutsche Familiennamen an. Czakai legt die erste umfassende wissenschaftliche Studie vor zu diesem bis heute prägenden Kapitel jüdischer Geschichte, über das bislang nur Anekdoten bekannt waren. Aufbauend auf zuvor unbekanntem Archivmaterial folgt der Autor dem Leben und den wechselnden Namen des jüdischen Kleinhändlers Nochem aus Lemberg und zeigt, wie die neuen Namen dazu beitrugen, die jüdische Lebenswelt in Ostmitteleuropa nachhaltig zu transformieren. Die Namensannahme stellt sich als widersprüchlicher Prozess dar, der vor allem der Ausbildung staatlicher Kontrollmechanismen diente. Juden waren jedoch keineswegs nur passive Empfänger dieser Politik, sondern verstanden es, die Zwangsmaßnahme für sich zu nutzen. Johannes Czakai ergründet die nicht nur teils verblüffende Geschichte hinter den neu kreierten Namen, sondern eröffnet zudem einen originellen Blick auf jüdisch-staatliche Interaktionen in der sich modernisierenden Habsburgermonarchie. Der Großteil dieser Arbeit behandelt Ereignisse der Jahre 1785 bis 1787, weil in dieser Zeit die wichtigsten Namensverordnungen durchgeführt wurden. Da die Studie jedoch auch die Entwicklungen, die zu den Verordnungen der 1780er Jahre führten, sowie den Umgang der ersten Namensträgergeneration mit ihren neuen Namen untersucht, umfasst der gesamte Untersuchungszeitraum die Jahre 1772 bis 1820. Ausschlaggebende Eckpunkte dieser erweiterten Perspektive sind der Beginn der Habsburgerherrschaft 1772 und der Tod des Protagonisten Nochem im Jahr 1820. Die 1820er Jahre läuteten zudem ein Umdenken in der Namenspolitik ein. 560 Seiten mit 9 Abb. und 29 Tab., gebunden (Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden; Band 55/Wallstein Verlag 2021) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 15329
Gewicht: 928 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Namenkunde | Judentum in der Neuzeit | Judentum im 19. Jahrhundert
ISBN: 9783835350175
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