Blanchot, Maurice: Die Schrift des Desasters

Aus dem Französischen [und mit einem Nachwort] von Gerhard Poppenberg und Hinrich Weidemann. Mit einem Vorwort von Mihran Dabag. Der Band bietet eine Sammlung von Fragmenten und Gedankensplittern, die teils streng philosophischen, teils mediativen, teils literarischen Charakter haben und die allesamt Reflexionen über das Ereignis "Auschwitz" bilden. Blanchot unternimmt es, das Unheile des Bruchstücks als eine neue Denkform zu entwickeln. In dieser Perspektive ist seine Schrift nichts geringeres als eine Art 'Discours de la méthode' aus dem Geist des Fragmentarischen, eine Abhandlung über die Methode des Denkens unter den Bedingungen des absoluten Zusammenbruchs und im Zeitalter des Desasters. - Die philosophischen Positionen Blanchots sind seit langem Bestandteil der zeitgenössischen Theoriediskussionen und haben unterschiedliche Köpfe wie Deleuze, Derrida oder Foucault maßgeblich geprägt. Aus den Überlegungen des späten Blanchot, der sich zunehmend intensiver mit der Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten auseinandersetzt und deren Konsequenzen zu erfassen versucht, ging das vorliegende Buch hervor. Das Buch zielt nicht einfach auf den "Gegenstand" der Reflexionen und die Vernichtung der Juden ab, sondern bildet zugleich und in erster Linie eine Reflexion auf die Form des Denkens selbst. Das tut es in der Annahme, ein derart epochales Ereignis könne nicht ohne Folgen für das Denken gewesen sein und müsse auch seine elementaren Formen affiziert haben. "Nach Auschwitz" ist das Vertrauen in die traditionellen Methoden des diskursiven Denkens zerbrochen, das Denken selbst ist zu Bruch gegangen. 195 Seiten, broschiert (Schriftenreihe "Genozid und Gedächtnis"/Wilhelm Fink Verlag 2005) leichte Lagerspuren

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