Gérard Dagly [1660-1715] und die Berliner Hofwerkstatt

Hrsg. von Monika Kopplin. Museum für Lackkunst, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. [Mit einem Grußwort von Samuel Wittwer]. Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Museum für Lackkunst, Münster, 19. April bis 26. Juli 2015. Ausstellung und Katalogbuch nehmen das 300. Todesjahr von Gérard Dagly zum Anlass, Werk und Archivbestand komplett zu erschließen. Gérard Dagly (ca. 1660-1715) wurde gerühmt, der beste Lackkünstler des mitteleuropäischen Raumes zu sein und Berlin zu einer Metropole der Lackherstellung gemacht zu haben. Seine Objekte werden einhellig zu den kostbarsten ihrer Epoche gezählt. Die 1687 gegründete Berliner Hofwerkstatt war die erste ihrer Art in Europa. Unter Gérard Dagly entstanden in den 25 Jahren ihres Bestehens Lackmöbel, Vertäfelungen und Zierobjekte von herausragender Bedeutung in einem Stil, der in seiner Umsetzung ostasiatischer Vorbilder wegweisend war. Über motivische und technologische Adaption hinaus zeichnet er sich durch tiefere Einfühlung vor allem in die japanische Ästhetik aus und war darin seiner Zeit weit voraus. Das Katalogbuch führt einen Großteil seines erhaltenen Oeuvres zusammen. Sechs Essays geben umfassend Einblick in Person und Zeitkontext. Im Anhang beleuchten ferner zwei Beiträge die Motivkonkordanz der Dagly-Werkstatt (Monika Kopplin) sowie die Archivalien zu Gerard Dagly im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Gabriele Jochums). 255 Seiten mit 370 meist farbigen Abb., Großformat, gebunden (Hirmer Verlag 2015)