Torbov, Zeko: Erinnerungen an Leonard Nelson (1925-1927)

Hrsg., neu übersetzt und mit einer Einleitung von Nikolay Milkov. Torbovs anschauliche Schilderungen seiner Erfahrungen im "Nelson-Kreis" und in der von Nelson begründeten Philosophisch-Politischen Akademie vermitteln dem Leser ein beeindruckendes Bild des Göttinger Philosophen und seiner Schüler. Nelson war von 1919 an außerordentlicher Professor für "Systematische Philosophie der exakten Wissenschaften" in Göttingen und erklärter Kantianer. Doch stand er der neuen analytischen Philosophie nahe, die zu dieser Zeit ihre ersten Schritte machte. Vor allem deshalb war er bei seinen (überwiegend lebensphilosophisch orientierten) Kollegen in Deutschland umstritten. Ein weiterer Grund dafür war, dass er in der Theorie erworbene Erkenntnisse konsequent in das gesellschaftspolitische Leben zu integrieren versuchte. Trotz dieser Entfremdung Nelsons von seinen Kollegen bildete sich ein enger Kreis treuer Freunde um ihn, in dem auch Torbov in den Jahren 1925-1927 verkehrte. Die Erinnerungen des bedeutenden bulgarischen Kant-Forschers und -Übersetzers Zeko Torbov (1899-1987) an seinen deutschen Lehrer und Freund Leonard Nelson (1882-1927) erschienen 1996 erstmals in bulgarischer Sprache. In seiner ausführlichen Einleitung geht der Herausgeber unter anderem auf Entstehung und Charakter des Originaltextes ein, beschreibt Unterschiede und Gemeinsamkeiten bulgarischer und deutscher Philosophie und zeigt Torbovs Verhältnis zu Nelson sowie seinen Lebensweg vor und nach der gemeinsamen Zeit auf. Außerdem werden neben einer detaillierten Analyse der "Erinnerungen" Torbovs literarische Rezeption in Bulgarien sowie sein genereller philosophiegeschichtlicher Beitrag erörtert. LVIII,206 Seiten, broschiert (Studien und Materialen zur Geschichte der Philosophie; Band 70/Olms Verlag 2005)

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