Die Geschichte vom Schwein des Mac Dathó

[Scéla Mucce Maic Dathó]. Eine altirische Sage. Restaurierter Text in zwei Versionen, mit Einleitung, Übersetzung, Kommentar und Glossar. Hrsg. [und mit einem Vorwort versehen] von Wolfgang Meid. Die Sage, die von Konkurrenz und kleinlichen Streitigkeiten zwischen zwei königlichen Parteien handelt, ist in ihrer satirischen Art eine Parodie auf die heroische Attitüde der zeitlich vorausgehenden Heldensage, namentlich der epischen 'Táin Bó Cáilnge'. Die Edition versucht, den Archetyp der vorliegenden Handschriften zu erschließen, in Anlehnung an Thurneysens Methode und Textgestaltung, jedoch in kritischer Behandlung ausgewählter, meist problematischer Stellen. Diese Sage aus altirischer Zeit ist erst in Texten aus mittel- und neuirischer Zeit überliefert. Der Band bietet eine Basistext-Version, ohne die evidenten mittelirischen Neuerungen des archetypischen Textes; beigegeben ist eine hypothetische Version, die eine Vorstellung davon geben will, wie das etwa 200 Jahre ältere spätaltirische Original zumindest an kritischen Stellen ausgesehen haben könnte. - In der Sage geht es dem Anlass nach eigentlich um den Erwerb eines berühmten Kampfhundes, dessen Besitzer Mac Dathó ist, und der sowohl vom Königspaar von Connacht als auch von König Conchobor von Ulster begehrt wird. In seiner Verlegenheit und auf Anraten seiner Frau, verspricht Mac Dathó den Hund beiden Parteien und lädt sie zum gleichen Zeitpunkt ein, um den Hund in Empfang zu nehmen, in der Hoffnung, dass sich das Problem dann von selber lösen werde. Die Sage lässt schon in ihrem Titel den eigentlichen Anlass in den Hintergrund treten und ist im Verlauf ganz auf das Prachtschwein konzentriert, das die Hauptattraktion der Bewirtung der verfeindeten Parteien darstellen sollte, aber aus dieser Situation heraus, wegen sich steigernder Streitigkeiten um die Ehre des Anschnitts, zu einem allgemeinen Kampf führte, der den ursprünglichen Zweck des Besuches in den Hintergrund drängte. Die Sage ist in ihrer satirischen Art eine Parodie auf die heroische Attitüde der zeitlich vorausgehenden Heldensage, deren Hauptvertretung, die epische 'Táin Bó Cáilnge', auch den Erwerb eines berühmten Stieres zum Anlass hatte, der durch die in der Folge ergebenden Kampfhandlungen ebenfalls in den Hintergrund geriet. 172 Seiten, gebunden (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Neue Folge; Band 19/Institut für Sprachen und Literaturen der Universität Innsbruck 2019) leichte Lagerspuren