Andrzejewski, Jerzy: Asche und Diamant

Roman. Erstfassung. Aus dem Polnischen von Henryk Bereska. Mit einem Nachwort [und Anmerkungen] von Andreas Lawaty. "Asche und Diamant" (1958 von Andrzej Wajda verfilmt) markiert Andrzejewskis Wandel vom katholischen zum kommunistischen Schriftsteller. 1948 erschien die erste polnische Ausgabe, 1954 die veränderte Fassung, die der 1960 erschienenen deutschen Übersetzung zugrunde lag. Die hier vorliegende Übersetzung folgt der ersten polnischen Ausgabe. Die neu übersetzten Stellen, die von der bisher vorgelegten Übersetzung abweichen, sind kursiv gesetzt. Die Publikation der Erstfassung erfolgt mit Genehmigung des Autors. - Der Roman spielt in der polnischen Kreisstadt Ostrowiec während der letzten vier Tage vor der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Eine kleine Gruppe der von der Londoner Exilregierung gegründeten nationalen "Armia Krajowa" unter der Führung von Hauptmann Waga hat den Befehl erhalten, den Parteisekretär Szczuka zu ermorden. Der erste Anschlag misslingt; daraufhin übernimmt der Student Maciej Chelmicki den Auftrag in eigener Verantwortung. Er erschießt Szczuka am Tag des deutschen Zusammenbruchs. Wenig später wird er von einer Milizstreife auf der Straße angehalten und, da er zu fliehen versucht, erschossen. - Andrzejewskis Sorge gilt der moralisch verheerenden Wirkung des Krieges. Er stellt keinen politischen oder moralischen Vollkommenheitsanspruch, sondern vereint Gutes und Böses in seinen Helden. Seine kritische Solidarität mit der neuen Ordnung im befreiten, aber doch nicht ganz freien Polen, die Schilderung einer Gesellschaft, in der das politisch "Richtige" mit dem ethisch und sozial "Guten" nicht immer übereinstimmt, und das Mitgefühl für diejenigen, die "falsche" Partei ergreifen, brachten dem Autor neben hoher Anerkennung auch Kritik ein. 2. Auflage. 404 Seiten, Leinen (Polnische Bibliothek/Suhrkamp Verlag 1994) leichte Lagerspuren

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