Albrecht, Michael von: Antike und Neuzeit. Band 1: Antike und deutsche Dichtung
Texte und Themen. Mit großer sprachlicher Klarheit beleuchtet Michael von Albrecht das Fortwirken der antiken Texte und macht so in beeindruckender Vielseitigkeit die großen Zusammenhänge einer lebendigen Kulturtradition sichtbar. Die neun Studien des ersten Bandes zeugen von der Verbundenheit großer Dichter und Schriftsteller vor allem der deutschsprachigen Länder mit der Welt der antiken Autoren. Aus dem Inhalt: 1. Goethe und die Antike, dargestellt an seiner Beziehung zu Ovid; 2. Conrad Ferdinand Meyer und die Antike; 3. Die Verwandlung bei E. T.A. Hoffmann; 4. Der verbannte Dichter: Grillparzer, Puschkin und Ovid; 5. Poesie und Rhetorik (Paul Gerhardt, Voltaire, Shakespeare, Brecht, Lucan); 6. Hölderlins 'Friedensfeier' und Horaz; 7. Rilkes fünfte Duineser Elegie. Transfiguration des Raumes; 8. Christoph Ransmayr und Ovid; 9. Durs Grünbein: 'Nach den Satiren'. - Goethes Begegnung mit der Antike ist von Sachinteresse geprägt: ein Weg zur Erkenntnis der Welt und des eigenen Standorts. Mit Homer und Lucan versteht C. F. Meyer in Natur und Geschichte zu 'lesen', den Stoff auf den produktiven Kern zu reduzieren und organisch neu zu entfalten. Der Dichter-Musiker E.T.A. Hoffmann gestaltet Metamorphosen als sprachliche "Modulationen". Ovid wird zum Schutzpatron für Dichter im Exil oder in innerer Emigration (Grillparzer, Puschkin, Ransmayr). Poesie und Rhetorik befruchten sich wechselseitig in meditativer Lyrik (von Paul Gerhardt bis Voltaire), im Drama (Shakespeare), im Epos (Lucan). - Im Zeichen des Musischen erhoffen Horaz und Hölderlin viel von der jungen Generation. Rilke fragt nach einer neuen, vom Dichter geschaffenen Wirklichkeit. Für Durs Grünbein ragt Vergangenes ständig in die Gegenwart herein: Wie das Licht von Sternen aus unterschiedlichen Räumen und Zeiten sind antike Autoren für uns eine dauernde Herausforderung zu kreativer Identitätsfindung. Der Band soll dazu beitragen, Liebe zu Sprache und Literatur zu wecken und etwas von der Entdeckerfreude zu vermitteln, die den Umgang mit klassischen Autoren so erfrischend sein lässt. Nach einem Wort von Jean Jaurès heißt, Tradition nicht "Asche konservieren", sondern "die Flamme am Leben erhalten". Das zeigt der lebendige Umgang moderner Autoren mit dem griechisch-lateinischen Welt-Kulturerbe. Was macht die Begegnung mit antiken Texten so lohnend? Wolfgang Schadewaldt pflegte zu sagen: "Schön ist es, Homer zu lesen, schöner, ihn übersetzen zu können, am schönsten aber, an ihm zu wachsen und selbständig zu werden". 231 Seiten mit einer Abb., broschiert (Heidelberger Studienhefte zur Altertumswissenschaft/Universitätsverlag Winter 2019)
Weitere Bücher von Michael von Albrecht
Große römische Autoren. Texte und Themen. Band 1Römische Poesie
Meister römischer Prosa
Meister römischer Prosa
Seneca
Antike und Neuzeit. Band 2: Antike und europäische Literatur
Antike und Neuzeit. Band 3: Weltdichtung in Raum und Zeit von Virgil bis Borges
Antike und Neuzeit. Texte und Themen












