Das zweite Kolberger Stadtbuch 1373-1436

Hrsg. von Dietrich W. Poeck. Mit dem zweiten Kolberger Stadtbuch lässt sich die Geschichte der mittelalterlichen Hansestadt um 1400 neu und angemessen schreiben. Es beginnt am Anfang des Jahres 1373. Abgeschlossen und gebunden wurde es 1436, wie aus dem Vermerk auf dem letzten Folio hervorgeht. Dank insgesamt 5727 Einträgen, die im Verlauf von etwa 60 Jahren vorgenommen worden sind, tritt die Stadt Kolberg mit ihrer Topographie und den handelnden Personen deutlich vor Augen. Die zumeist recht kurzen rechtlich bindenden Eintragungen, die überwiegend in lateinisch abgefasst worden - an wenigen Stellen in niederdeutsch - handeln unter anderem von Verkäufen von Rechten an der für die Stadt wichtigen Saline oder sie beziehen sich auf Häuser in der Stadt, etwa bei Schuldeintragungen. Deren Lage wird zumeist recht genau angegeben. So ermöglicht die Edition die Rekonstruktion der mittelalterlichen Topographie der Stadt (Tore, Straßen, Rathaus, Badehaus) ebenso wie die fortschreitende »Versteinerung« im Hausbau. Darüber hinaus zeigen sich die wichtigen (Rats-)Familien der Stadt in ihren wechselnden Besitzverhältnissen und in ihrer Sorge um Memoria, etwa durch Vikarienstiftungen oder die Unterstützung der Armen. Die Eintragungen beziehen sich des Weiteren auf unterschiedliche Rechtsgeschäfte wie Testamente, Erbteilungen, Mitgiften, Rentengeschäfte und Sühnen. An den Eintragungen wird deutlich, welch starken Einfluss die Kolberger Bürger in den umgebenden Dörfern (wie Sellnow, Dwerin, Henkenhagen, Ketkenhagen, Ringenhol und Rosendal) hatten. 892 Seiten mit 6 Tafeln, gebunden (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 4: Quellen zur pommerschen Geschichte; Band 17/Böhlau Verlag 2021) leicht berieben

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