Kröhnke, Karl: Lion Feuchtwanger - Der Ästhet in der Sowjetunion

Ein Buch nicht nur für seine Freunde. Kröhnkes Untersuchung trägt alle Fakten über Lion Feuchtwangers Moskau-Aufenthalt 1937 und sein Verhältnis zum Kommunismus und zu Stalin zusammen. Diese kritische Spurensicherung geht auch den ungeklärten Fragen auf den Grund, warum das 1937 erschienene Russland-Buch »verschwunden« und selbst in der UdSSR tabuisiert worden ist und wer warum und an welchen Stellen den Rotstift in den Neudrucken von Feuchtwangers Werken geführt hat. Insbesondere aber unterzieht Kröhnke Feuchtwangers eigenartiges Selbstverständnis eines bürgerlichen »Sympathisanten« des Kommunismus einer genauen Analyse: eine - wie sich zeigt - unhaltbare und letztlich unverantwortliche Konzeption, mit der Feuchtwanger die tiefe Sinnkrise des Intellektuellen und Schöngeistes zu bewältigen versucht hat. Da das gesamte dichterische Werk Feuchtwangers zur Erhellung dieser Probleme herangezogen wird, ohne dass dessen Kenntnis beim Leser schon vorausgesetzt würde, entsteht ein Gesamtporträt von Autor und Oeuvre in neuer Belichtung. Die gelegentlich provokanten und oft witzigen Bemerkungen zu Feuchtwanger, seinen Zeitgenossen und Zeitumständen geben manche Anregung über den »Fall« Feuchtwangers hinaus. 321 Seiten mit drei Abb., broschiert (Metzler Studienausgabe/J. B. Metzler Verlag 1991) leichte Lagerspuren

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