Hofmann, Gregor: Mitspieler der »Volksgemeinschaft«

Der FC Bayern und der Nationalsozialismus. Die Studie beleuchtet die Vereinsgeschichte des FC Bayern jenseits sportlicher Kennziffern, betrachtet seine Protagonisten und entwirft ein Bild des Klubs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das seine politischen, sozialen und kulturellen Konturen zutage treten lässt. - Fußball in der »Hauptstadt der Bewegung«: ein Verein als Teil der deutschen Gesellschaft der NS-Zeit. Als Kurt Landauer, der jüdische Präsident des FC Bayern München, Ende März 1933 zurücktrat, war das der erste sichtbare Schritt auf dem Weg des Vereins in die NS-Diktatur. Hofmann betrachtet die Geschichte der Bayern in der NS-Zeit nicht isoliert, sondern folgt ihr jenseits sportlicher Kennziffern vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik. Er zieht Vergleiche zu anderen großen Fußballklubs und verfolgt den Aufstieg des Vereins in der Weimarer Republik, als Fußballspiele zu Massenereignissen wurden. Er verortet die Funktionäre und Spieler in der Münchner Stadtgesellschaft und begreift sie als Akteure, die nicht nur passive Befehlsempfänger waren. Diese Akteure konnten Handlungsspielräume nutzen, um im Sinne des Nationalsozialismus zu handeln - sie konnten sich aber auch widersetzen. Hofmann arbeitet die enorme Bandbreite der Einstellungen und Haltungen heraus, die den FC Bayern zur Zeit des Nationalsozialismus kennzeichnet, in der gleichwohl die meisten Protagonisten als Mitspieler des Regimes agierten. 526 Seiten mit 19 Abb. und 12 Tabellen, gebunden (Wallstein Verlag 2022) leichte Lagerspuren

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