Heede, Philippe van den: Der Exeget Gottes
Eine Studie zur johanneischen Offenbarungstheologie. Die johanneische Offenbarungstheologie ist stark profiliert. Sie wird aber oft einseitig unter dem Aspekt interpretiert, was Gott durch Jesus, seinen Gesandten, den Menschen mitteilen will. In dieser Studie wird der Blick methodisch auf den Menschen Jesus geweitet: Seine Beziehung zum Vater ist Exegese Gottes, d.h., ein relationaler Vorgang, der der Welt Gott kundtut. In dieser Christologie des Menschseins Jesu liegt ebenfalls begrundet, dass Glaube und Nachfolge zur Teilhabe an der Gottesliebe Jesu selbst fuhren konnen. Diese dialogische Hermeneutik erschließt außerdem das Johannesevangelium als Offenbarungsmedium in der Form einer Erzählung von Jesus neu. - In der neutestamentlichen Forschung herrscht Einvernehmen darüber, dass man das Johannesevangelium als hervorragendes Beispiel neutestamentlicher Offenbarungstheologie lesen kann. Kontrovers diskutiert werden allerdings Form und Inhalt der Offenbarung. Im Zentrum der Diskussion steht die Rolle des Menschen Jesus im Offenbarungsgeschehen. Umstritten ist die Frage der Darstellung des johanneischen Jesus als Offenbarer: Gibt es ein christologisches Modell, das alle anderen sozusagen auf einen Nenner zu bringen vermag? Oder gibt es ein Nebeneinander disparater Konzepte? Die Antwort entscheidet sich an den weitergehenden Fragen: Lässt sich eine Gedankenstruktur erkennen, die der johanneischen Gottesoffenbarung zugrunde liegt? Wie würde sie sich zur Vielfalt christologischer Motive, kerygmatischer Hintergründe und narrativer Prozesse verhalten, die das vierte Evangelium kennzeichnen? Die Beantwortung dieser Fragen ist entscheidend im Blick auf das Profil, die Kohärenz und Kommunikabilität der johanneischen Theologie. Um dieser Gedankenstruktur auf die Spur zu kommen, werden einige christologische Deutungsmodelle der johanneischen Offenbarungstheologie dargestellt, die die jüngste johanneische Forschung geprägt haben. Die Beschreibung ihrer Ansätze, ihrer Schwerpunkte und ihrer Aporien dient zur Schärfung eines neuen Ansatzes dieser Studie, der zur Diskussion gestellt werden soll. 398 Seiten, gebunden (Herders Biblische Studien; Band 86/Herder Verlag 2017) Mängelexemplarstempel auf Schnitt und hinterem Vorsatz







