Von Zäsuren und Ereignissen
Historische Einschnitte und ihre mediale Verarbeitung. Hrsg. von Thorsten Schüller und Sascha Seiler. »Es ist nichts mehr, wie es war.« Die Anthologie vergleicht die kulturelle Rezeption historischer Zäsuren vom Erdbeben in Lissabon über den 11. September bis hin zu den Attentaten von Madrid. - Unmittelbar nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 war im öffentlichen Diskurs die Rede von einer einzigartigen Zäsur in der Weltgeschichte. Doch wie einzigartig war das Ereignis wirklich? Die Beiträge dieses Bandes vergleichen die Rezeption verschiedener historischer Einschnitte in Literatur, Presse, Theorie und Film - beginnend mit dem Erdbeben in Lissabon von 1755 bis hin zum Attentat auf die Madrider U-Bahn im Jahre 2004 - mit den medialen und kulturellen Verarbeitungen von 9/11 und arbeiten so Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. 13 Beiträge, gegliedert in die Themenfelder: Kulturtheoretische Grundlagen; Terrorismus; Spuren in der Alltagskultur; Literarische Zäsurerwartung; Die Topographie der Zäsur; Epilog: Historisch-philosophische Zäsurerwartung. - Aus dem Inhalt: Thorsten Schüller: Modern Talking - die Konjunktur der Krise in anderen und neuen Modernen. - Christer Petersen: »...jetzt müssen Sie Ihr Gehirn umstellen...« Eine Nachlese von Jean Baudrillards Der Geist des Terrorismus. - Christian de Simoni: Betroffenheitsgesten vor 9/11. - Lars Koch: Das "Schläfer"-Phantasma. Mediale Signaturen eines paranoiden Denkstils vor und nach 9/11. - Christoph Deupmann: Linksterrorismus und Martyrertum. Eine Annäherung im Hinblick auf die "RAF". - Karsten Wind Meyhoff: Katastrophenvisionen und kulturelle Zäsuren in der amerikanischen Populärkultur. - Christina Rickli: Vermarktete Apokalypse. 9/11 und evangelikale Endzeitliteratur. - Thomas Schmidtgall: 11-M vs. 9/11: Kulturelle Brechung im Ereignisbegriff. - Ursula Hennigfeld: Zäsur oder Wiederkehr des Immergleichen? 11-5 in spanischen Romanen der Gegenwart. - Jonas Engelmann: Industrie-Partisanen. William Gibsons "Johnny Mnemonic", Carl Schmitt und der 11. September. - Shadia Husseini: 9/11 als Zäsur für die Weltordnung? Eine Analyse geopolitischer Konstruktionen in transnationalen arabischen Printmedien. - Sascha Seiler: »It's complicated«. Topographische Netzwerke in Don DeLillos "The Names" und Stephen Gaghans "Syriana". - Stephan Packard: Die Rede von der Zäsur. Ein Versuch anhand von Nietzsches neuer Bildlichkeit. - 278 Seiten, broschiert (Kultur- und Medientheorie/transcript Verlag 2010) leichte Lagerspuren, leichter Knick im hinteren Einbanddeckel












