
Europäisierung des Rechts
Ringvorlesung der Juristischen Fakultät Universität Regensburg 2009/2010. Hrsg. [und mit einem Vorwort] von Herbert Roth. 17 Beiträge setzen sich mit den Einflüssen der europäischen Rechtsentwicklung auf verschiedene nationale Rechtsgebiete auseinander und beleuchten ihre Wirkkraft auf die nationalen Dogmatiken. Die Bandbreite der Veröffentlichungen reicht von der Enteignung von Bankaktionären, dem Beihilfe- und Rundfunkrecht über die Gebiete des Zivil-, Straf- und Verfassungsprozessrechts sowie des Insolvenzrechts und die klassischen Bereiche des Erb-, Familien- und Arbeitsrechts bis hin zu den Verästelungen des Bilanzsteuerrechts, des Lauterkeitsrechts und des Sozialrechts. Jede der Abhandlungen setzt sich mit den Einflüssen der europäischen Rechtsentwicklung auf das speziell behandelte nationale Rechtsgebiet auseinander und beleuchtet ihre Wirkkraft auf die nationalen Dogmatiken. Es wird deutlich, wie intensiv die einzelnen Teildisziplinen des Zivilrechts, des Öffentlichen Rechts und des Strafrechts die europäische Dimension angenommen und entfaltet haben. Besondere Beachtung findet das "Lissabon-Urteil" des Bundesverfassungsgerichts, dessen Bedeutung für das Verhältnis des Europäischen Gerichtshofs zum Bundesverfassungsgericht in zwei Beiträgen gewürdigt wird. - Aus dem Inhalt: Rainer Arnold: Bundesverfassungsgericht und Europäischer Gerichtshof. Kooperation oder Konflikt? - Rolf Eckhoff: Der Europäische Gerichtshof und das Deutsche Bilanzsteuerrecht. - Jörg Fritzsche: Der Einfluss der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken auf die Dogmatik des Lauterkeitsrechts. - Peter Gottwald: Europäisches Insolvenzrecht, ein noch junges Rechtsgebiet. - Dieter Henrich: Europäisierungsbestrebungen im internationalen Familien- und Erbrecht. - Thorsten Kingreen: Bismarck und Binnenmarkt. Zur Supranationalisierung sozialer Rechte. - Inge Kroppenberg: Nationale Rechtskulturen und die Schaffung eines europäischen Erbrechts. - Jürgen Kühling: Die europarechtliche Vorsteuerung der nationalen Rundfunkordnung - Fluch oder Segen? - Martin Löhnig: Französisches Zivilprozeßrecht als Quelle des liberalen Zivilprozesses im Europa des 19. Jahrhunderts. Die Rezeption des französischen Rechts am Beispiel des Großherzogtums Berg. - Reinhard Richardi: Europäisierung des Arbeitsrechts. Ausbau eines Irrgartens durch den deutschen Gesetzgeber. - Herbert Roth: Zum Bedeutungsverlust des autonomen Internationalen Zivilprozessrechts. - Friedrich-Christian Schroeder: Der Fair-trial-Grundsatz im Strafverfahren. Entstehung, Rechtsnatur, Bedeutung. - Ekkehard Schumann: Gerichtliche Kompetenzen und Inkompetenzen in Europa. Menschenrechtsgerichtshof, EU-Gerichtshof und Bundesverfassungsgericht. - Wolfgang Servatius: Enteignung von Bankaktionären. Der Fall Hypo Real Estate. - Andreas Spickhoff: Das europäisierte Internationale Schuldrecht und die Europäisierung des Zivilrechts. - Robert Uerpmann-Wittzack: Die Kommission als Behörde im Sinne von § 1 Abs. 4 VwVfG. Prinzipien des Europäischen Verwaltungsverbundes am Beispiel des Beihilfenrechts. - Tonio Walter: Fair trial statt Nemo tenetur? Der Durchgriff auf Artikel 6 Absatz 1 EMRK bei listigen Ermittlungen. - VIII,310 Seiten, Leinen (Mohr Siebeck 2010) leichte Lagerspuren