
Otto Julius Bierbaum
Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne. Hrsg. von Björn Weyand und Bernd Zegowitz. Die Entwicklung der literarischen Moderne um 1900 ist wesentlich vom Wirken Bierbaums geprägt - als Lyriker, Prosa- und Theaterautor, als Essayist und Übersetzer, als Herausgeber literarischer Zeitschriften wie der "Insel" und als Förderer junger Autoren wie Rainer Maria Rilke. 17 Beiträge beleuchten die zahlreichen Facetten seines Werks und Wirkens und zeigen Bierbaum als einen durchaus ambivalenten, aber nachhaltig prägenden Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne. Der Band gliedert sich in die sechs Kapitel: Erneuerung der Lyrik; Schreibweisen der Moderne; Das Varieté als neue Kunstform; Unzeitgemäße und zeitgemäße Reisen; Das Zeitschriftenprojekt "Die Insel" und Bierbaums Werk im Kontext der Künste. Die Beiträge gehen zurück auf eine Tagung, die anlässlich von Bierbaums 150. Geburtstag unter dem Titel "Otto Julius Bierbaum - zwischen Berliner und Münchner Moderne" vom 28. bis 29. September 2015 an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. stattfand. - Aus dem Inhalt: Björn Weyand/Bernd Zegowitz: Otto Julius Bierbaum - Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne. - Wolfgang Bunzel: Auf dem Weg zur "angewandten Lyrik". Bierbaums "Moderner Musen-Almanach". - Dirk Rose: "Vom modern Lyrischen". Otto Julius Bierbaum, Detlev von Liliencron und die Poetik der Frühen Moderne. - Sebastian Schmitt: Poetologische Suche nach Identität. Bierbaums "Studenten=Beichten" als Experimente 'buchmäßigen' Schreibens. - Robert Seidel: "Wenn in der bildenden Kunst die Karrikatur erlaubt ist, warum nicht in der Literatur?" Bierbaums Steckbriefe aus gattungs- und mediengeschichtlicher Perspektive. - Birgit Ziener: Das Triviale und das Komische. Verfahren literarischer Selbstpopularisierung in Bierbaums Romanen "Pankrazius Graunzer" und "Stilpe". - Gabriele von Glasenapp: 'Des Zäpfels Kern'. Kulturelle Übersetzungspraktiken zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Beispiel von Bierbaums Pinocchio-Adaption "Zäpfel Kerns Abenteuer". - Walter Hettche: Rokoko unter den Stadtbahnbögen. Bierbaums Singspiele zwischen Tradition und Moderne. - Carola Hilmes: Leben als Varietéprogramm. Race, class & gender in Bierbaums Zeitroman "Prinz Kuckuck". - Bernd Zegowitz: Varieté-Roman statt Staatsaktion. Bierbaums "Das schöne Mädchen von Pao" im Kontext der Literatur der Jahrhundertwende. - Anne-Rose Meyer: Die Re-Inszenierung einer 'sentimental journey'. Bierbaums "Empfindsame Reise im Automobil" durch Italien und deren intertextuelle Bezüge. - Michael Pilz: "Die Wiedergeburt der Landstraße aus dem Geiste des Motors". Bierbaums "Automobilia" im Rückspiegel 'autochthoner Modernität' bei Eugen Diesel, Heinrich Hauser und Wilfrid Bade. - Björn Weyand: "Yankeedoodlen statt zu reisen". Bierbaums Kreuzfahrtbericht "Yankeedoodle-Fahrt" als touristischer Selbstversuch. - Erich Unglaub: "Ein Vorsatzpapier eine Zärtlichkeit". Bierbaums und Franz Naagers Bestrebungen für "Die Insel". - Kurt Ifkovits: Bierbaum und "Die Insel", oder: Wie man aus dem Betrieb fällt. - Bernhard Walcher: Zwischen Kunstkritik und Literaturästhetik. Bierbaums Kunstverständnis im Spiegel seiner Böcklin-Deutungen. - Christian Schaper: "Machen Sie mir ein paar einfache Lieder in dieser Art". Form und Überformung in zwei Bierbaum-Vertonungen von Richard Strauss. 414 Seiten mit 26 Abb., gebunden (Quintus-Verlag 2018)