Jakob Michael Reinhold Lenz - Vom Sturm und Drang zur Moderne
Hrsg. von Andreas Meier. Jakob Michael Reinhold Lenz zählt wie Georg Büchner zu jenen Autoren, deren literarischer Ruhm sich erst als Produkt ihrer Wirkung einstellte, deren literaturgeschichtliche Bedeutung erst im Zuge ihrer Rezeption hervortrat. Erst dem 20. Jahrhundert wird ihr Werk zum literarischen Begriff, erst die von ihnen mit vorbereitete Moderne schafft ihnen die geeignete Lektürevoraussetzung. Die sieben Studien des vorliegenden Bandes beleuchten mit unterschiedlichen methodischen wie thematischen Vorgehensweisen Voraussetzungen wie Wirkungsweisen eines solchen sich selbst verstärkenden Rezeptionsvorgangs am Beispiel Jakob Michael Reinhold Lenz. Die Beiträge gehen zurück auf Vorträge, die auf dem 2. Wuppertaler Kolloquium zur Neueren deutschen Literaturgeschichte "Im Schatten Goethes - Jakob Michael Reinhold Lenz" im Juni 1999 an der Bergischen Universität-Gesamthochschule Wuppertal gehalten wurden. Im Anhang bietet der Band 21 Lyrische Lenz-Porträts von Johann Caspar Lavater (1777) bis Harald Gerlach (1998). - Aus dem Inhalt: Rüdiger Zymner: Shakespeare und Lenz. - Jörg-Ulrich Fechner: Ein wiedergefundener Brief von Lenz aus Weimar 1776 an Friedrich Leopold Graf Stolberg. - Gerhard Sauder: Tiecks "vernachlässigter Lenz". - Matthias Luserke: Über Büchners 'Lenz': "" oder "Hieroglyphen, Hieroglyphen [...] Hieroglyphen". - Ariane Martin: Die Nobilitierung der Krankheit. Zu einer Linie der Lenz-Rezeption im 19. Jahrhundert. - Andreas Meier: Ankunft in der Moderne. Franz Bleis Lenz-Ausgabe. - Ulrich Kaufmann: Doppelter "Abschied von Kochberg". -- Ulrich Kaufmann unternimmt in seinem Beitrag eine erste Interpretation von Volker Brauns 1999 publiziertem Gedicht "Abschied von Kochberg", von einer Bestandsaufnahme der Reaktionen auf die historische Figur des Dichters in der Lyrik des 20. Jahrhunderts ausgehend. Seine im Anhang enthaltene Anthologie lyrischer Lenz-Porträts (von Johann Caspar Lavater, Konrad Pfeffel, Wilhelm Arent, Peter Huchel, Johannes Bobrowski, Kurt Messow, Gregor Laschen, Manfred Jendryschik, Nico Gross, Klaus Körner, Ulrich Berkes, C. O. Jellema, Gerd Adloff, Friedemann Berger, Hubert Winkels, Ulrich Kiehl, Hans-Ulrich Treichel, Werner Söllner, Steffen Jacobs, Gottfried Meinhold und Harald Gerlach) dokumentiert eindrucksvoll die ungebrochene, mehr von den widerständigen Lebenskontexten als dem literarischen Werk ausgehende Anziehungskraft von JMR Lenz bis in die unmittelbare Gegenwart. Mit aller Vorsicht formuliert ließe sich als ein gemeinsamer Nenner der einzelnen Beiträge nicht nur die Dokumentation der brüchigen philologischen Basis gegenwärtiger Lenzforschung ausmachen, sondern auch eine für Wirkungsprozesse innerhalb der Moderne offensichtlich charakteristische, von einer kritischen Neubewertung ausgehende sich selbst verstärkende Rezeption. 145 Seiten, broschiert (Beihefte zum Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte; Heft 41/Universitätsverlag Winter 2001)
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