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Diktaturüberwindung in Europa

Diktaturüberwindung in Europa

Neue nationale und transnationale Perspektiven. Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg hrsg. von Birgit Hofmann, Katja Wezel, Katrin Hammerstein, Regina Fritz und Julie Trappe. 22 Beiträge (drei davon in englischer Sprache) nehmen Prozesse der Diktaturüberwindung in Ost- und Westeuropa mit transnationaler Perspektive in den Blick. Sie widmen sich Praktiken des Umgangs mit problematischen Vergangenheiten; der öffentlichen Produktion von Geschichtsbildern; Repräsentationen der Diktatur durch Denkmäler, Museen und Gedächtnisorte und postdiktatorischen Räumen; sie diskutieren Möglichkeiten und Grenzen, Traditionen und Perspektiven der Totalitarismusforschung sowie die Konkurrenz von "Holocaust und GULag" in ost- und westeuropäischen Erfahrungen, Gedächtnissen und Debatten. Das Spektrum der Untersuchungen reicht von der Analyse der öffentlichen Produktion von Geschichtsbildern und der Repräsentation von Diktaturen in Denkmälern, Museen und Gedächtnisorten bis zur politischen und strafrechtlichen Aufarbeitung von Völkermord und Verbrechen unter diktatorischen Regimes. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage nach der Einordnung und Vergleichbarkeit von Diktaturen auch im Hinblick auf die Totalitarismustheorie, die nicht nur in Osteuropa eine Renaissance zu erleben scheint. Die Beiträge gliedern sich in fünf Themenfelder: I. Chancen und Grenzen von Diktaturüberwindung: "Wiedergutmachung", Restitution, Transitional Justice (Praktiken des Umgangs mit problematischen Vergangenheiten); II. Erinnerung als Politik: Die öffentliche Produktion von Geschichtsbildern; III. Repräsentationen der Diktatur und postdiktatorische Räume: Denkmäler, Museen, Gedächtnisorte; IV. Diktaturvergleich im neuen Europa: Perspektiven der Totalitarismusforschung; V. Holocaust und GULag: Doppelte Diktaturerfahrung und Totalitarismusdebatten in Ost- und Westeuropa. Die Beiträge gehen zurück auf eine Tagung, die vom 21.-23. November 2007 an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften stattfand (hervorgegangen aus dem Graduiertenkolleg "Diktaturüberwindung und Zivilgesellschaft in Europa", geleitet von Edgar Wolfrum, in Kooperation mit Carola Sachse sowie der Heinrich-Böll-Stiftung). - "Wer einen Einblick in neuere Forschungen zum Themenfeld gewinnen will, wird den Band gern konsultieren. Die Autorinnen und Autoren stellen eher die Divergenzen innerhalb der europäischen Gedächtnislandschaft heraus, beleuchten aber mit dem Fokus auf transnationalen Verknüpfungen auch Tendenzen der Europäisierung. Postdiktatorische Transformationen nach 1945 und 1989 werden dabei mittlerweile sehr selbstverständlich parallel betrachtet. Außereuropäische Perspektiven, etwa auch das Erbe des Kolonialismus, bleiben allerdings ganz unberücksichtigt" (Dirk Rupnow in H-Soz-Kult). - Aus dem Inhalt: Eberhard Jäckel: Vorwort: Diktaturüberwindung in Europa. - Birgit Hofmann und Katja Wezel: Einleitung. Neue nationale und transnationale Perspektiven der Diktaturüberwindung in Europa. -- I. Chancen und Grenzen von Diktaturüberwindung: "Wiedergutmachung", Restitution, Transitional Justice: Elisabeth Gallas: Bewahren und Erneuern. Zur Restitution jüdischer Kulturgüter nach 1945. - Carola Sachse: Gereinigte Wissenschaft. Die Rockefeiler Foundation und die Max-Planck-Gesellschaft im Kalten Krieg. - Benno Nietzel: Asymmetrie, Opferkonkurrenz, Reziprozität. Zur Erforschung transnationaler Wiedergutmachungsprozesse seit Ende des Kalten Kriegs. - Csilla Kiss: Transitional Justice and the Reconstruction of Identity in Post-Communist Countries. - Vladimir Handl: Living with or in the Past? Czech Communists between Canonisation and Coming to Terms with their History. -- II. Erinnerung als Politik: Die öffentliche Produktion von Geschichtsbildern: Katrin Hammerstein: Geteilte Erinnerung? Zum Umgang mit dem Nationalsozialismus in Bundesrepublik, DDR und Österreich in transnationaler Perspektive. - Cornelius Lehnguth: Ende der Externalisierung? Die parteipolitische Auseinandersetzung um die NS-Vergangenheit in Österreich seit der Waldheim-Affäre. - Christine Gundermann: Leiden ohne Täter? Deutsch-niederländische Kommunikation über die nationalsozialistischen Verbrechen. - Ljiljana Radonic: Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Nationalismus und Demokratisierung. -- III. Repräsentationen der Diktatur und postdiktatorische Räume: Denkmäler, Museen, Gedächtnisorte: Regina Fritz: Der Umgang mit dem Holocaust in Ungarn zwischen internationalen Erwartungen und nationalen Diskursen. Das Holocaust-Gedenkzentrum in Budapest. - Mirjam Sprau: Diktaturüberwindung in der Diktatur? Auflösung des sowjetischen GULag in der Entstalinisierung. - Hope M. Harrison: The Demise and Resurrection of the Berlin Wall. German Debates About the Wall as a Site of Memory. - Karsten Brüggemann: Geteilte Geschichte als transnationales Schlachtfeld: Der estnische Denkmalstreit und das sowjetische Erbe in der Geschichtspolitik Russlands und der baltischen Staaten. -- IV. Diktaturvergleich im neuen Europa: Perspektiven der Totalitarismusforschung: Edward Kanterian: Zur moralischen Dimension der Totalitarismusforschung. - Gert-Joachim Glaeßner: Totalitarismus. Reflexionen zu einer wissenschaftlichen und politischen Debatte. - Dominik Trutkowski: Wohin treibt die Totalitarismusforschung? Möglichkeiten und Grenzen eines Analysemodells moderner Diktaturen. - Mario Keßler: Renaissance der Totalitarismustheorie oder Renaissance des Totalitarismus? -- V. Holocaust und GULag: Doppelte Diktaturerfahrung und Totalitarismusdebatten in Ost- und Westeuropa: Julie Trappe: Holocaust und GULag. Totalitarismusdebatten im postkommunistischen Rumänien. - Katja Wezel: "Brauner" versus "roter Genozid"? Geschichtspolitische und filmische Auseinandersetzungen mit dem diktatorischen Erbe in Lettland. - Ulrike Ackermann: Totalitäre Versuchung. Die westlichen Intellektuellen und der Kommunismus. - Birgit Hofmann: Europäisierung der Totalitarismustheorie? Geschichtspolitische Kontroversen um das "Schwarzbuch des Kommunismus" und die Europaratsresolution zur "Verurteilung der Verbrechen totalitärer kommunistischer Regime" in Deutschland und Frankreich. - XIII,353 Seiten, broschiert (Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Akademiekonferenzen; Band 2/Universitätsverlag Winter 2010)

Bestell-Nr.: 52306
Gewicht: 561 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Politikwissenschaft | Geschichte des 20. Jahrhunderts, übergreifende Darstellungen
ISBN: 9783825356705
Lieferzeit: 2-7 Tage*
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