
Die Seele der Tiere
Hrsg. [und mit einem Vorwort] von Friedrich Niewöhner und Jean-Loup Seban. 18 Beiträge geben einen Überblick über die Diskussion der Frage nach der Seele der Tiere seit der Antike, beschreiben den Stand der philosophischen und rechtsphilosophischen Forschung zum Thema und werfen zugleich die Frage nach dem Recht der Tiere auf. - Die Frage nach der Seele der Tiere ist so alt wie die Frage nach der Seele des Menschen und die nach der Welt. Die 18 Beiträge des Bandes (davon drei in Französisch) geben einen Überblick von der Antike bis in das 20. Jahrhundert, beschreiben den Stand der Forschung zu philosophischen sowie rechtsphilosophischen Fragen nach der Seele der Tiere und werfen zugleich die Frage nach dem Recht der Tiere auf. - Beiträge des 43. Wolfenbütteler Symposions vom 12. bis 14. Oktober 1998 in der Herzog August Wilhelm Bibliothek in Wolfenbüttel. Das Ziel des Wolfenbütteler Symposions war zweifach: Erstens der Stand der Forschung zur philosophischen Frage nach der Seele der Tiere, zweitens die Rechtfertigung der Tierwelt in unserer Zeit, weil die natürliche Beziehung des Menschen zum Tier unumgänglich ist. Man darf vielleicht sagen: Das Recht der Tiere ist heute so wichtig geworden wie das Menschenrecht. Zwei Jahrhunderte nach der Französischen Revolution erleben wir heute eine neue Revolution: die Tierrechtsrevolution. - Aus dem Inhalt: Jean-Claude Wolf: Haben Tiere Rechte? - Jacques-Henri Michel: Le droit romain el les animaux. - Helwig Schmidt-Glintzer: "Seid freundlich zu den Tieren!" Tier, Mensch und Individualität in China. - Erik Hornung: Die Vieldeutigkeit der Tiere im alten Ägypten. - Eveline Nicolay: Homère et l'âme des bêtes. - Claudia Frenzel: Tier, Mensch und Seele bei den Vorsokratikern. - Ubaldo Pérez-Paoli: Porphyrios' Gedanken zur Gerechtigkeit gegenüber den Tieren. - Alma Giese: "Vier Tieren auch verheißen war, ins Paradies zu kommen". Betrachtungen zur Seele der Tiere im islamischen Mittelalter. - Dieter Arendt: Der Mensch in animalischer Perspektive oder "Wer weiß, ob der Odem des Menschen aufwärts fahre?" (Koh. 3,21). - Herbert Breger: Die Tiere im Kontinuum der Monaden. - Gábor Boros: Fictum Brutum? Über die ambivalente Tierseelenlehre des Descartes. - Jean-Loup Seban: La question de la psychologie de la faune dans la pensée théologique française du crépuscule de la Renaissance au mitan des Lumières. - Günter Frank: Seele oder Maschine? Der Streit um die Tierseele in der deutschen Aufklärung. - Michel Kowalewicz: Haben die Tiere eine Seele? Die deutsche Fabeldichtung und die Diskussion um das Problem der Tierseele im 18. Jahrhundert. - Hans Werner Ingensiep: Zur Lage der Tierseele und Tierethik im Deutschland des 19. Jahrhunderts. - Heike Baranzke: Nur kluge Hänschen kommen in den Himmel. Der tierpsychologische Streit um ein rechnendes Pferd zu Beginn des 20. Jahrhunderts. - Manuela Linnemann: "Das Tier". Figur des Anderen. - Richard David Precht: Menschengeist und Affengehirn. Zur Bio-Logik der Tierseele. - XII,420 Seiten mit vier Abb., gebunden (Wolfenbütteler Forschungen; Band 94/Herzog August Bibliothek in Kommission bei Harrassowitz Verlag 2001)