AVR - Archiv des Völkerrechts. Bände 59 & 60 (2021/2022)
Hrsg. von Sigrid Boysen, Markus Kotzur und Robert Uerpmann-Wittzack in Verbindung mit Thomas Bruha, Philip Kunig und Daniel Thürer. Insgesamt 34 Aufsätze (davon neun in englischer Sprache) sowie neun Rezensionen. Die Aufsätze gliedern sich in 27 Abhandlungen, fünf Beiträge und Berichte sowie einen Essay und eine Grotius Lecture. - In Abhandlungen, Berichten und Buchbesprechungen behandelt die weit überwiegend deutschsprachige traditionsreiche Vierteljahresschrift die Entwicklung des internationalen Rechts in seiner ganzen Breite. Die Beiträge reflektieren dogmatische und theoretische Grundfragen des Völkerrechts ebenso wie die Entwicklung der internationalen Rechtsprechung. Die behandelten Rechtsgebiete reichen vom überlieferten Kernbestand des zwischenstaatlichen Völkerrechts und des Rechts der bewaffneten Konflikte über das Recht internationaler Organisationen, die Menschenrechte, das Umweltvölkerrecht und Welthandelsrecht bis hin zu Fragen des internationalen Verwaltungsrechts. Im Mittelpunkt standen in der jüngeren Zeit neben Beiträgen zu aktuellen völkerrechtlichen Konflikten insbesondere die Diskussion um die wechselseitige Durchdringung partikularer und universeller Rechtsordnungen und die Entstehung einer materialen völkerrechtlichen Prinzipienordnung. - Aus dem Inhalt: Diego Zannoni: The Liability Regime for Private Activities in Outer Space: Is There a Normative Gap? - Romy Klimke: Menschenrechtsschutz durch subregionale Integrationsgerichtshöfe in Afrika. - Julius Buckler: Fortbestehende Fragen der Vorbehaltsproblematik. Am Beispiel des deutschen Vorbehalts zum Europäischen Fürsorgeabkommen. - Grotius-Lecture: Wim Decock: Max Weber, Monopole und der Geist der europäischen Rechtsgeschichte. - Michael von Landenberg-Roberg: Die Operationalisierung der "Ambitionsspirale" des Pariser Klimaschutzabkommens. - Birgit Peters: Zur Anwendbarkeit der Europäischen Menschenrechtskonvention in Umwelt- und Klimaschutzfragen. - Eleanor Benz/Verena Kahl: Das Urteil im Fall Lhaka Honhat. Die Ausweitung der direkten Justiziabilität von DESCA und die unerfüllte Hoffnung der Konkretisierung des Rechts auf eine gesunde Umwelt. - Alexander Orakhelashvili: Enemy at the court. Carl Schmitt's theory of friend-enemy relations and UK courts' (non)use of international law in domestic litigation. - Theodor Schilling: On the Universality of Human Rights as Norms and Rights. - Andreas Zimmermann/Nora Jauer: Legal shades of grey? Indirect legal effects of "Memoranda of Understanding". - Fatma Karakas-Dogan: Turkey and the Istanbul Convention. An Evaluation of How Human Rights and Criminal Law Interact. -- Im Fokus: Drohnenangriffe und grundrechtliche Schutz- und Sorgfaltspflichten: Thilo Marauhn/Daniel Mengeler/Vera Strobel: Deutsche Außen- und Verteidigungspolitik vor dem BVerwG. Extraterritoriale grundrechtliche Schutzpflichten bei US‑amerikanischen Drohneneinsätzen. (Zugleich Besprechung von BVerwG, Urteil vom 25. November 2020 - 6 C 7.19). - Maria Monnheimer/Stefan Schäferling: Drohnenangriffe und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten. Der Fall Ramstein unter Berücksichtigung von EMRK und IPbpR. - Katharina Parameswaran-Seiffert: Compliance challenges of lethal autonomous weapon systems with international humanitarian law. Recent developments. - Sina Fontana: Sexualisierte Gewalt im bewaffneten Konflikt. Wie das Völkerrecht der Genderdimension begegnet. - Florian Kriener/Viktoria Schmidt: Privatisierte Demokratieförderung. Die völkerrechtliche Zurechnung halbstaatlicher Demokratieförderer am Beispiel der deutschen politischen Stiftungen und des National Endowment for Democracy. - Dietrich Westphal/Rafael L. Heinisch/Oliver Schmidt/Arne P. Wegner: Zur aktuellen Debatte um die Resilienzarchitektur der NATO. - Christian Tomuschat: Die Bedeutung der Zeit im Völkerrecht. - Jelena von Achenbach: Die globale Verteilung von COVID-19-Impfstoffen durch die Public Private Partnership COVAX in öffentlich-rechtlicher Perspektive. - Fulvia Staiano: Transnational Organized Crime as a Threat to International Peace and Security. - Carina Bury: Zur Verknüpfung überkommener Vorstellungen völkerrechtlicher Normativität mit der unterlassenen Übernahme der Ramsar-Konvention von 1971 in den deutschen Rechtsraum. - Jochen Bung: Hegel über internationale Beziehungen und internationales Recht. - Stefanie Schmahl: Schutz und Rechte älterer Menschen in der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Revidierten Europäischen Sozialcharta. - Jens T. Theilen: Die Argumentationsstrukturen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Eine Untersuchung am Beispiel des Europäischen Konsensus. - Cathrine Crämer/Charlotte Mölter: Der IAGMR - ein Gerichtshof mit politischer Agenda? Eine Analyse der neu eingezogenen Kündigungsvoraussetzungen der AMRK. - Essay: Jerzy Kranz: Russian aggression in Ukraine. Demons in the War for »Peace« or Crime without Punishment? - Peter Hilpold: Das Neutralitätsrecht Österreichs und der Schweiz im "weiten Feld" des internationalen Rechts. Aktuelle Entwicklungen im Vergleich. - Ferdinand Weber/Christian Richter: Das Vorhaben eines allgemeinen Gesellschaftsjahres vor dem Verfassungs-, Völker- und Europarecht. - Linus Mührel: Ökozid als fünftes Kernverbrechen im Rom-Statut. Meilenstein oder Gefahr für das Völkerstrafrecht? - Stefan Onur Seddig: Neue Technologien gegen den Klimawandel? Aktuelle Fragen der Völkerrechtsmäßigkeit des solaren Geoengineerings. - Anna Wyrozumska: Conflict between the Polish Constitutional Tribunal and the CJEU with regard to the reforms of the judiciary. - Jerzy Kranz: Verfassung über alles oder wohin uns die Gralshüter führen... - Christian Schaller: Der völkerrechtliche Rahmen für Waffenlieferungen an die Ukraine. - Ulrike Will, Cornelia Manger-Nestler: Die national bestimmten Beiträge (NDCs) des Pariser Abkommens als Instrument multilateraler Kooperation. - Zwei vollständige Jahrgänge in acht Ausgaben, zus. X,[VIII],1.013 Seiten, broschiert (AVR - Archiv des Völkerrechts; Bände 59/60 (2021/2022)/Mohr Siebeck 2021-2023) leichte Lagerspuren