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Wieder im Rampenlicht

Feinberg, Anat: Wieder im Rampenlicht

Jüdische Rückkehrer in deutschen Theatern nach 1945. Die Remigration jüdischer Theaterkünstler: Rückkehr in ein »gebrochenes Leben«. - Die Remigration jüdischer Theaterkünstler: Rückkehr in ein »gebrochenes Leben«. Feinberg bietet eine Gesamtdarstellung, indem sie einen Überblick über die Schicksale von 200 Theaterkünstlern, die auf Dauer oder vorübergehend in einen der beiden deutschen Staaten zurückkehrten, mit vier detaillierten Fallstudien verbindet. - Lange Zeit war Remigration ein unterbelichtetes, mitunter heikles Thema in der Zeitgeschichte. Das gilt auch für eine Berufsgruppe, die doch in ganz besonderer Weise »im Rampenlicht« der Öffentlichkeit stand: jüdische Theaterkünstler. Anat Feinberg unternimmt den Versuch einer Gesamtdarstellung, indem sie die Schicksale von 200 Theaterkünstlern untersucht, die nach 1945 entweder auf Dauer oder vorübergehend in einen der beiden Teile Deutschlands zurückkehrten. Wie gingen diejenigen, die im Exil überlebt hatten und nun den Wiederaufbau Deutschlands aus der Ferne beobachteten, mit der schwierigen Frage nach der Rückkehr um - einer Rückkehr nicht nur an die alten Wirkungsstätten und in die vertraute Sprache, sondern auch in das Land der Täter? In der Studie berücksichtigt wurden sowohl Remigranten, die dauerhaft im Nachkriegsdeutschland blieben, als auch zeitlich begrenzte Rückkehrer, sogenannte Sojourners. Zur letzteren Gruppe zählen Künstler, die bis einschließlich 1933 im deutschen Theater aufgetreten waren und nach dem Krieg in Deutschland auf Tournee gingen oder Einladungen zu Gastauftritten oder etwa eine Gastregie annahmen, entweder im Theater oder Film. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt auf der Nachkriegszeit. Zwar gelang es der Mehrzahl der dauerhaften Rückkehrer, im deutschen Theaterleben wieder Fuß zu fassen, doch erwies sich für viele Remigranten die Rückkehr als eine Heraus- und mitunter auch als eine Überforderung. Nicht selten war es unmöglich, dort anzuknüpfen, wo die Karriere 1933 ein jähes Ende gefunden hatte. Erschwerend hinzu kamen die Narben der Vergangenheit: Ausgrenzung, Emigration und die langen Jahren im Exil hatten viele Remigranten gezeichnet. Das erste Kapitel nähert sich dem Phänomen der Remigration aus kollektivbiographischer Perspektive und arbeitet die verschiedenen Aspekte der Rückkehr systematisch heraus. Es folgen vier Kapitel, die als Fallstudien konzipiert sind und dabei jeweils ein Einzelschicksal - und seine Besonderheiten - in den Fokus rücken. Den Auftakt macht der Schauspieler Ernst Deutsch, der in der Bundesrepublik reüssierte - insbesondere in seiner Paraderolle als Nathan der Weise. Die Schauspielerin Steffie Spira, die bereits 1931 Mitglied der KPD geworden war, verknüpfte hingegen ihr privates und berufliches Schicksal mit dem »anderen Deutschland«. Wiederum anders gelagert war der Fall des Schauspielers Herbert Grünbaum: Er zählte nicht nur zu jenen Remigranten, die nach dem Krieg dem jüdischen Staat den Rücken kehrten (womit er in den Augen der meisten Israelis einen unverzeihlichen Verrat beging), sondern er wechselte später auch von Ost- an Westberliner Bühnen. Die abschließende Fallstudie rekonstruiert den Lebensweg des Theaterdirektors Claudius Kraushaar, der im Stuttgart der Vorkriegszeit da angesehene Alte Schauspielhaus geleitet und sich eine Reputation als einer der erfolgreichsten jüdischen Privattheaterbesitzer, ja als Stuttgarter »König des Theaters« erarbeitet hatte. Seine Geschichte wirft zugleich ein helles Licht auf einen spezifischen Aspekt der Remigration: auf den über Jahre geführten Kampf um Restitution und den langen, oftmals zermürbenden Weg im Labyrinth der Nachkriegsjustiz. Mit einem Verzeichnis der zurückgekehrten Theaterkünstler (BRD/DDR). 336 Seiten mit 10 Abb., gebunden (Wallstein Verlag 2018) leichte Lagerspuren

Bestell-Nr.: 128493
Gewicht: 485 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Theaterwissenschaft | Judentum im 20. Jahrhundert nach 1945
ISBN: 9783835332454
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