
Zum moralischen Denken
Hrsg. [und mit einem Vorwort] von Christoph Fehige und Georg Meggle. Die 26 in den beiden Bänden versammelten Beiträge befassen sich mit Fragen der Ethik und Metaethik: Was heißt es, dass wir etwas tun sollen? Wie kann die These, daß wir etwas Bestimmtes tun sollen, begründet werden? Was ist es, im allgemeinen und im besonderen, das wir tun sollen? Und was an dem, was wir tun sollen, macht es zu dem, was wir tun sollen? Ist es auch vernünftig zu tun, was man tun soll? Ausgangspunkt der Beiträge ist die kritische Untersuchung einer prominenten Antwort auf die vorstehenden Fragen: Richard M. Hares Theorie des Universellen Präskriptivismus. Ist die Auseinandersetzung mit Hare der rote Faden, so ist sie bei weitem nicht die thematische Grenze. Vielfach wenden sich die Untersuchungen allgemeinen Merkmalen und Problemen zu, die die Haresche Ethik mit anderen Theorien gemein hat: die Orientierung an Konsequenzen und an Präferenzen; der Status von Rechten und von moralischen Intuitionen; das kantische Moment der Universalisierbarkeit; Fragen nach der Kognitivität und Objektivität moralischer Urteile; die Unterscheidung von Werten und Tatsachen; und vieles mehr. Oft verweisen die Autoren auf alternative Theorien und Antworten. Hares Theorie wird so zum Brennpunkt einer Diskussion, die von den großen Fragen, Argumenten und Antworten der praktischen Philosophie handelt. Die Bände enthalten 26 Beiträge von Moralphilosophen aus Großbritannien, den Vereinigten Staaten und dem deutschsprachigen Raum. Richard Hare selbst ist mit ausführlichen Antworten (24 Repliken) auf seine Kritiker vertreten sowie u. a. mit einer Einführung in seine Theorie und einem Beitrag zur kantischen Ethik. Ein ausführliches Sachregister ermöglicht es, die Bände als inhaltliches und bibliographisches Nachschlagewerk zu weiten Teilen der Moralphilosophie zu verwenden. Zwei Bände, zus. 854 Seiten, broschiert (stw 1122/Suhrkamp Verlag 1995) leichte Lagerspuren