Lem, Stanislaw: Sade und die Spieltheorie

Aus dem Polnischen von Friedrich Griese. Stanislaw Lem war als Schriftsteller immer ungewöhnlich stark an theoretischen Problemen interessiert; schon in seinem erzählerischen Werk mischen sich Fiktion und Reflexion, und es verwundert daher nicht, dass er den Grundlagen der Literatur allgemein, der phantastischen Gattung und seiner eigenen Belletristik nachgegangen ist, und zwar gewissermaßen als Grenzgänger, der für die Literaturbetrachtung Methoden erschließt, die der Literaturkritik gemeinhin fremd sind. Den vorgeblichen wissenschaftlichen Anspruch der Strukturalistik verwirft er in einer brillanten Polemik mit Tzvetan Todorov als bloße Anmaßung, er selbst hält die Spieltheorie für ein geeigneteres Instrumentarium, den dynamischen Strukturen der Literatur zu Leibe zu rücken, und belegt es am Beispiel des »Antimärchens« des de Sade. Dieser Band, eine Auswahl aus Lems literarischen Essays, enthält neben allgemeineren Betrachtungen auch Bemerkungen zu einigen wesentlichen Autoren der phantastischen Literatur, zu Grabinski, Dick, Wells und Slonimski, die ursprünglich als Vorworte oder Nachworte zu Büchern dieser Autoren erschienen. Der Text folgt der Ausgabe Frankfurt am Main 1981. 216 Seiten, broschiert (edition suhrkamp 1304/Stanislaw Lem. Essays; Band 1/Suhrkamp Verlag 1986) textsauber, mit leichten Gebrauchsspuren

Weitere Bücher von Stanislaw Lem

Neuere Angebote im Sachgebiet Neueingänge Wissenschaft Suhrkamp/Insel