'verklingend und ewig'. Tausend Jahre Musikgedächtnis 800-1800
Hrsg. von Susanne Rode-Breymann und Sven Limbeck. Ausstellung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in Wolfenbüttel (Bibliotheca Augusta: Augusteerhalle, Schatzkammer, Kabinett und Globensaal) vom 4. September 2011 bis 26. Februar 2012. Der Begleitband zur Ausstellung (Herzog August Bibliothek 2011/12) zeigt anhand von Handschriften, Drucken und Graphiken aus Mittelalter und Früher Neuzeit, wie Musik ins Buch kommt. Neben Entstehung und Wandel der musikalischen Notation, der Musiktheorie und des Notendrucks wird die Darstellung von Musik jenseits der Notenschrift thematisiert. Dem Katalogteil vorangestellt sind sechs Essays von Hartmut Möller, Sven Limbeck, Peter Gülke, Melanie Unseld, Christine Siegert und Michael Hofstetter. Die Herzog August Bibliothek bewahrt eine der bedeutendsten Musiksammlungen Norddeutschlands. Wie aber lässt sich Musik - eine Klangkunst - präsentieren, deren Eigentliches sich erst entfaltet, wenn man sie hört? In der Ausstellung zeigen Handschriften, Drucke und Graphiken aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, wie Musik ins Buch kommt. Neben Entstehung und Wandel der musikalischen Notation, der Musiktheorie und des Notendrucks wird die Darstellung von Musik jenseits der Notenschrift thematisiert. Ausstellungsbereiche über diverse Buchformate, über Gesangbücher und Drucke mit handschriftlichen Eintragungen illustrieren den praktischen Gebrauch der Bücher und geben Antworten auf die Frage, wie Musik aus dem Buch herauskommt. Gezeigt werden Bücher, die als Verständigungsmedium der Akteursnetze des frühneuzeitlichen Musikbetriebs dienten, ebenso wie die Vielfalt verschiedener Buchformen, die für das Musiktheater notwendig war. Die Ausstellung erinnert aber auch an Gelegenheitskompositionen, die Musik komponierender Frauen und die musikalischen Denkmäler in den Leichenpredigten der frühen Neuzeit. Der Katalog zur Ausstellung umfasst einen Essay- und einen Katalogteil. Während in den Beiträgen das Sammeln und Tradieren von Musik ebenso behandelt wird wie die musikalische Erinnerung als Übergang vom Klang zur Schrift und die Probleme der historischen Aufführungspraxis, beinhaltet der Katalog neben den ausführlichen Exponatbeschreibungen fundierte Einführungstexte in die verschiedenen Ausstellungsbereiche. Die beiliegende Audio-CD "Verklingend und ewig. Raritäten aus der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel" enthält 12 Einspielungen von einer Gesamtspielzeit von 78:22 min. Die Stücke wurden eingespielt von dem Mädchenchor Hannover (unter Leitung von Gudrun Schröfel) und dem Knabenchor Hannover (unter Leitung von Jörg Breiding). Eine tausend Jahre Musikgeschichte durcheilende CD würde immer eine musikalisch einigermaßen zusammenhanglose Beispielsammlung bleiben. Die vorliegende Einspielung aber hat musikalische Koherenz. Darin liegt die Chance, dass die in diesem Medium als Klang speicherbare Musik "ewig" in Erinnerung bleiben und ihr in Zukunft eine veränderte Wichtigkeit zugemessen werden wird. Die CD führt in eine bestimmte Zeit, nämlich in die Jahre 1566 bis 1701, und sie führt in die höfische Kultur von Wolfenbüttel, in die Kultur der protestantischen Städte Freiberg, Helmstedt, Leipzig, Lüneburg, Minden, Nürnberg, Tonna (Thüringen) sowie nach Italien. Sie gibt damit Einblick in die Musik aus der Entstehungszeit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und spiegelt die Repräsentations- und Funeralkultur dieser Zeit. 308 Seiten mit 165 Farb- und s/w-Abb. nebst einer Audio-CD mit Booklet in Deutsch/Englisch, gebunden (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek; Nr. 94/Herzog August Bibliothek in Kommission bei Harrassowitz Verlag 2011)












