
Görner, Rüdiger: Ästhetik der Wiederholung
Versuch über ein literarisches Formprinzip. Görner zeigt die verschiedenen Formen der Wiederholung in der Literatur als Verbindung von lebenspraktischer Erfahrung und ästhetischem Gestalten; einem Gestalten, das insbesondere auf die Musikalisierung des Sprachkunstwerks abzielt. Untersucht werden Wiederholungsverfahren u. a. in Texten von Thomas Mann, Kenzaburo Oe, Peter Handke und Jürgen Becker. - Im Phänomen der Wiederholung treffen sich lebenspraktische Erfahrung und ästhetisches Formen. Wiederholungen sind in allen Sparten der Kunst präsent, wobei ihre musikalische Ausprägung am sinnfälligsten ist. In der Literatur erweisen sich die verschiedenen Formen der Wiederholung oft als Versuche, Sprachkunstwerke zumindest partiell zu musikalisieren. Diese primär literarisch konnotierte Ästhetik der Wiederholung untersucht Konvergenzen von Wiederholungspraxis und ästhetischem Experiment, aber auch Fragen des Verhältnisses von Erinnerungskultur und Einsichten in die Struktur der Wiederholung. Im Zentrum steht die Frage nach den literaturästhetischen Spezifika der Wiederholung als einem Formprinzip, Darstellungsprinzip und Experimentierfeld, das unsere Sinne und unser Verstehen in einer besonderen Art fordert. Von zentraler Bedeutung für dieses ästhetische Phänomen der literarischen Moderne sind hierbei die philosophischen Entwürfe Kierkegaards zur Wiederholung, aber auch die Auseinandersetzung Goethes mit diesem Motiv. - Aus dem Inhalt: Voraussetzungen. - 1. Wiederholung bei Kierkegaard als Grundlegung eines modernen Selbstverständnisses. - 2. Genieästhetik contra Wiederholung oder: Goethe, Karl Philipp Moritz wiederholend. - 3. »Ewigkeitssuppe« als Essenz in der Ästhetik der Wiederholung. - 4. Journal der Wiederholungen und "Tagame". - 5. Erinnern durch Wiederholen? Ein mnemontologischer Exkurs. - 6. Poetik der Wiederholung bei Georg Trakl. - 7. Wiederfinden - Wiedererkennen - Wiedersehen. - 8. Wieder-Holen als Anfangen bei Peter Handke. - 9. Da capo al fine oder Wiederholen als finale Reflexionsfigur. - 110 Seiten, broschiert (Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik; Band 6/Wallstein Verlag 2015) leichte Lagerspuren
Weitere Bücher von Rüdiger Görner
Nietzsches KunstForm und Verwandlung
Dover im Harz
Wenn Götzen dämmern
Die Kunst des Absurden
Brexismus oder: Verortungsversuche im Dazwischen
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Hadesfahrten