Let me behold thy face

Baumbach, Sibylle: Let me behold thy face

Physiognomik und Gesichtslektüren in Shakespeares Tragödien. Immer wieder wird bei Shakespeare die Lesbarkeit des Leibes, speziell des Gesichts, diskutiert, das mal als offenes Buch, mal als kryptisches Dokument erscheint. Ziel der Arbeit ist es, Shakespeares Tragödien in den physiognomischen Diskurs der Frühen Neuzeit einzubetten und zu den ausdruckstheoretischen Maximen und Lektürepraktiken dieser Epoche in Bezug zu setzen. - "There's no art to find the mind's construction in the face" - Duncans antiphysiognomisches Diktum in "Macbeth" täuscht über das vielleicht bedeutsamste Kommunikationsmedium auf Shakespeares Bühne hinweg: Vor allem in den Tragödien wird die physiognomische Lektüre als dramatischer Akt inszeniert und die Lesbarkeit des Leibes, speziell des Gesichts, das mal als offenes Buch, mal als kryptisches Dokument erscheint, diskutiert. Die Konstruktion und Rezeption von Charakteren in ihrem buchstäblichen wie in ihrem übertragenen Sinn verweisen auf einen komplexen Ausdrucksdiskurs, der nicht nur der Renaissance der Physiognomik in der Frühen Neuzeit Rechnung trägt, sondern zugleich eine Metaebene eröffnet, die die Zuschauer zur kritischen Mitleserschaft einlädt und die einzelnen Stücke neu und anders lesbar werden lässt. Der Arbeit liegt eine dreiteilige Gliederung zugrunde, die den Weg der Inszenierung des Gesichts von der Grammatik des Mienenspiels über seine (produktive) Rezeption auf der Bühne bis hin zu seiner metadramatischen Reflexion nachzeichnet. Die theatralische 'Vertextung' des Gesichts verfolgend setzt der erste Hauptteil mit einer Materialsammlung in Form eines physiognomischen Katalogs ein, der das Handwerkszeug zur Deutung des Mienenspiels bietet, bevor im zweiten Hauptteil die Lektürekompetenz der Bühnenfiguren im Mittelpunkt steht. Liegt der Fokus dort auf der Anwendbarkeit ausdruckstheoretischer Konzepte und der Inszenierung der Gesichtsrhetorik, in der sich die 'dramatis personae' als Leser und Gelesene oder auch als Schreibende und Beschriebene gegenüberstehen, so lenkt der dritte Hauptteil den Blick auf die unterschiedlichen Funktionen, die das Gesicht in den einzelnen Stücken übernimmt. IX,344 Seiten, gebunden (Anglistische Forschungen; Band 378/Universitätsverlag Winter 2007)

Bestell-Nr.: 22646
Gewicht: 712 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Theaterwissenschaft | Shakespeare und Shakespearezeit
ISBN: 9783825352837
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