
Bei Gefahr des Untergangs
Phantasien des Aufbrechens. Festschrift für Irmgard Roebling. Hrsg. von Ina Brueckel, Dörte Fuchs, Rita Morrien und Margarete Sander. Mit einer Laudatio von Margarete Sander. 24 Beiträge beleuchten in einem verschiedene Epochen, Genres und Medien der Kultur- und Literaturlandschaft des 18. bis 20. Jahrhunderts umfassenden Spektrum konkrete und symbolische Ausgestaltungen des Aufbrechens, die auch das assoziative Gefolge des Aus-, Ab- und Umbruchs mit sich führen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Aufbruchserfahrungen von Schriftstellerinnen und Protagonistinnen. Ein Verzeichnis der Schriften der Geehrten rundet den Band ab. - Aus dem Inhalt: Ute Guzzoni: Phantasien des Aufbrechens. Phantasien des Ankommens. - Martina Backes/Eva Schütz: Ordensfrauen im Konflikt zwischen evangelischer Freiheit und kirchlichem Gelübde. Zeugnisse aus der Reformationszeit. - Claudia Liebrand: Beaumarchais' "La journée folle" und Goethes "Lehrjahre". Zum 'gender-crossing' an der Schwelle der bürgerlichen Moderne. - Franziska Schößler: Aufbrechende Geschlechterrivalitäten und die 'Verzwergung' der Frau. Zu Goethes Märchen "Die neue Melusine". - Verena Ehrich-Haefeli: "Romantische Liebe", männlich und weiblich. Dorothea Schlegels "Florentin" im Dialog mit Friedrich Schlegels "Lucinde". - Martina Ölke: Verhinderter Ausbruch? Zur Konzeption des (weiblichen) Genies in Karoline von Günderrodes Gedichten "Aegypten" und "Der Nil". - Dorothee Römhild: "... natürlich ist der Egoismus. Und er wird jetzt sehr geschätzt." Zum Stellenwert des Kreatürlichen in der sozialromantischen Ethik Marie von Ebner-Eschenbachs. - Annette Kliewer: Abgebrochene Aufbrüche. Die Enttäuschung an der nächsten Generation in der Frauenbewegung der 20er Jahre. Zu Gabriele Reuters Roman "Töchter" (1927). - Wolfram Mauser: Aufbruch ins Unentrinnbare. Zur Aporie der Moderne in Hofmannsthals "Märchen der 672. Nacht". - Astrid Lange-Kirchheim: Das zergliederte Porträt. 'gender'-Konfigurationen in Thomas Manns "Zauberberg". - Anne Stalfort: "Das Maschinenzeitalter" und "Der Menschheit Hochgedanken". Bertha von Suttners literarische Utopien. - Dörte Fuchs: Kunst und Sühne. Isolde Kurz' Novelle "Der heilige Sebastian". - Elisabeth Cheauré: "Daß ich in der Welt nichts mehr hasse als Mutterschaft ..." Weiblichkeitskonstruktionen und Ausbruchsphantasien in den Erinnerungen von Ljubov' Dmitrievna Mendeleeva-Blok. - Ariane Huml: Brüchige Begebenheiten. Zur lyrischen Kurzprosa von Henriette Hardenberg. - Carl Pietzcker: Ausbruch aus dem Ghetto des Mädchenbuchs. Astrid Lindgrens "Pippi Langstrumpf". - Margarete Sander: "Geschickte stellen Geschicke von ins Geschirr gespannten zweibeinigen Kreaturen dar". Der theaterästhetische Entwurf von Elfriede Jelinek. - Anna Hausdorf: Aus der Rolle gefallen? Einige literaturpsychologische Überlegungen zu Lilian Faschingers Roman "Magdalena Sünderin". - Carla Meyer: Hoffnung versus Zuversicht - Utopie im Umbruch. Irmtraud Morgners Romanfragment "Das heroische Testament". - Sonja Dehning: Der gerissene Ariadnefaden. Aufbruchsversuche in Patricia Dunckers Roman "Die Germanistin". - Ina Brueckel: "Dunkle Zonen". Morastiger Grund. Die Reise der Heldin in Jane Campions Film "Das Piano". - Rita Morrien: "Scared of something?" Liebe und andere Verbrechen in Bernard Roses Horrorfilm "Candyman" (1992). - Franz-Josef Knelangen: Ausbrechen aus der Linearität. Hypertextuelle Vorboten aus der Gutenberg-Galaxis. Die Lexikon-Romane von Okopenko und Pavic. - Britta Schinzel: Nachlaß des Geschlechts, Auferstehung der Natur und ein posthumanes nichtidentisches virtuelles und reales Leben. - Ina Brueckel/Dörte Fuchs/Rita Morrien: Nachspiel. Hafen im Nebel. Schiffe, die sich nachts begegnen. [8],457 Seiten mit 8 Abb., broschiert (Königshausen & Neumann 2000)