Horstmann, Ulrich: Schreibweise

Warum Schriftsteller mehr von Literatur verstehen als ihre akademischen Bevormunder. Ein Einwurf. In seiner Polemik möchte der Autor auf eine in Verruf geratene Praxis zurückgreifen: das Zuhören. Die "Schreibweisen", denen wir unser Ohr leihen, sollen dabei aber nicht die Paradigmenstifter und Schul-Gurus der akademischen Zunft, sondern die von ihnen systematisch ins Abseits gedrängten und mit Taschenspielertricks "dekonstruierten" Autoren sein. Bei der Auswertung des Insiderwissens von Autoren ergibt sich einerseits eine unreduzierbare Vielfalt und Buntheit künstlerischer Lebenswelten. Andererseits existieren aber sehr wohl Grundüberzeugungen in Bezug auf Themenfindung, Schreibprozess, Leserorientierung und Marktverhalten, die von fast allen Schreibenden geteilt werden. Während die neoscholastische Theoriebildung immer bizarrere Züge annimmt, ist die Verständigung unter Schriftstellern über Generationen hinweg offenbar kein Problem. 164 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2014) leichte Lagerspuren

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