
Hazrat, Florence: Das Ausrufezeichen
Eine rebellische Geschichte. Aus dem Englischen von Stephan Pauli. Die Literaturwissenschaftlerin Florence Hazrat befreit das Ausrufezeichen aus den staubigen Schubladen der Grammatik und geht seiner Bedeutung als universelles, politisches und menschliches Phänomen auf den Grund. - Kaum ein anderes Zeichen erregt unsere Gemüter wie das Ausrufezeichen. Ein Pathossymbol, das uns jubeln und wüten lässt, uns warnt und motiviert – und trotzdem wird es als »schreiendes« Symbol verkannt oder fällt populistischen Machtspielen zum Opfer. Wie konnte es sich seit seiner Erfindung vor 600 Jahren in Florenz über alle Kulturen hinweg durchsetzen? Wo hat es den Lauf unserer Geschichte entscheidend verändert, und wie prägt es unseren Alltag, unsere Kunst und Kultur bis heute? Und warum reiben sich bis heute ganze Generationen an ihm auf? Der Band hat sich zum Ziel gesetzt, das Ausrufezeichen von seinem viel geschmähten und missverstandenen Platz am unteren Ende der Satzzeichenhierarchie zu erlösen. Er will darlegen, warum es durchaus Sinn ergibt, einen Schrei in Texten als solchen zu kennzeichnen (man denke etwa an die zoologische Feststellung »Das ist eine Ente.« im Gegensatz zum empörten Ausruf »Das ist eine Ente! « über eine möglicherweise lancierte und kriegsauslösende Falschmeldung), und er entwickelt ein viel differenzierteres Verständnis zur Funktionsweise von Ausrufezeichen in Sätzen und unseren Köpfen. Die verschiedenen Formen werden aufzeigen, in denen das Ausrufezeichen seine Spuren in der Kunst, der Literatur, der Popkultur und fast allen anderen Formen menschlichen Tuns hinterlassen hat. Hazrat erzählt von der Macht, Geschichte und Zukunft eines Zeichens, das es uns auf wundersame Weise ermöglicht, echte Gefühle und körperlichen Ausdruck in unsere Schriftsprache zu legen und nachzuempfinden - eine Eigenschaft, die in unseren postfaktischen Zeiten wichtiger ist denn je! Mit Farbschnitt in limitierter Erstauflage. 221 Seiten mit 49 Abb., gebunden (HarperCollins 2024) Mängelexemplar