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Wissenschaftsverlage zwischen Professionalisierung und Popularisierung

Wissenschaftsverlage zwischen Professionalisierung und Popularisierung

Hrsg. [und eingeleitet] von Monika Estermann und Ute Schneider. Mit der Spezialisierung der Universitätswissenschaften begann einerseits die Ausdifferenzierung spezifischer Wissenschaftsverlage (bzw. des Typs des wissenschaftlichen Verlages), andererseits setzte ein Prozess der Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse ein, der auch von den Verlagen gefördert wurde. Zehn Beiträge widmen sich diesen komplexen, ineinander verwobenen Entwicklungen, die teils parallel, teils aber auch einander widerstrebend verliefen. Der Band wird durch ein Personen- und Verlagsregister erschlossen. - Im Vordergrund der zehn Beiträge steht der mediale Aspekt, die Publikationsstrategien eines Verlags, sich durch die Produktion von Monographien, Sammelwerken, Serien oder Zeitschriften nicht nur auf dem wissenschaftlichen Markt zu behaupten, sondern auf die Entwicklung der Disziplin einzuwirken. Thematisiert wird nicht die rein wissenschaftstheoretische Ebene mit der Suche nach kulturellen Bedeutungen, sondern anhand von konkreten Beispielen aus verschiedenen Disziplinen wird die Wechselwirkung zwischen Verlag und Wissenschaft untersucht. Die Beiträge zeigen aus verschiedenen disziplinär ausgerichteten Perspektiven die Interdependenz zwischen den beiden Bereichen, der weitgehend administrativ regulierten und nach hierarchischen Strukturen gegliederten Wissenschaft und dem nach den Gesetzen des - wenn auch auf ein Segment beschränkten - freien Marktes arbeitenden wissenschaftlichen Verlags. Hier treffen also zwei nach unterschiedlichen Regeln funktionierende Systeme zusammen. Die Wissenschaft bedarf des Verlags und der dadurch intendierten speziellen Öffentlichkeit, um die erreichten Erkenntnisse einem wissenschaftlichen Publikum zugänglich zu machen. Der Verlag bedarf der Wissenschaft, um sich auf einem engeren oder weiteren disziplinären Feld zu spezialisieren und damit ökonomisch behaupten zu können. Damit befindet sich die hier dokumentierte Tagung eher am Rande der großen wissenschaftshistorischen Debatten, denn sie befasst sich mit einem als eher externalistisch zu beschreibenden Aspekt. Der Versuch der Parallelführung von Wissenschaftsgeschichte mit der Geschichte einzelner Verlage, die die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in einer breiten Fächerung publizierten, ist insofern neu, als es hier weniger um den "Erinnerungsdienst" an die großen Männer oder "Gründungsmythen" einer, wie in früheren Zeiten angenommenen freien und unabhängig arbeitenden Wissenschaft geht, sondern eher um die pragmatische Frage nach den Möglichkeiten zur Verbreitung ihrer Forschungsergebnisse an ein akademisches oder an ein interessiertes gebildetes Publikum. - Die Beiträge gehen auf eine Tagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im Oktober 2005 zurück. - Aus dem Inhalt: Monika Estermann/Ute Schneider: Wissenschaft und Buchhandel. Wechselwirkungen. - Monika Estermann: Der Verlag Salomon Hirzels in der historistischen Frühzeit der Germanistik. - Frank Bernstein: Die "Weidmänner" und Theodor Mommsens leidenschaftliche 'Römische Geschichte'. - Martin Nissen: Zwischen Wissenschaft und Wissensvermittlung. Die 'Bibliothek deutscher Geschichte' im J. G. Cottaverlag. - Angela Schwarz: Die Popularität der Popularisierung. Allgemeinverständliche Bücher über Naturwissenschaften und ihr Erfolg im 19. Jahrhundert. - Heinz Peter Brogiato: "Baedeker" und "Stieler". Die Rolle des Verlagswesens zwischen Popularisierung und Professionalisierung der Geographie im 19. Jahrhundert. - Helen Müller: Im Netz der Wissenschaft um 1900. Traditionsgebundenheit und Rollenverständnis im Verlagsunternehmen von Walter de Gruyter. - Ute Schneider: Mathematik im Verlag B. G. Teubner. Strategien der Programmprofilierung und der Positionierung auf einem Teilmarkt wahrend des Kaiserreichs. - Sigrid Stöckel: Medizinjournale. Foren der scientific community oder verlagseigener Publikationspolitik? - Volker R. Remmert: "Zensor für die mathematische Literatur"? Aspekte mathematischen Publizierens zwischen 1933 und 1945. - Olaf Blaschke: Sind deutsche Verlage anders? Ein überfälliges Plädoyer für den Einzug der internationalen Komparatistik in die Buchhandelsgeschichte. - 204 Seiten mit 56 Farb- und s/w-Abb., gebunden (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens; Band 41/Herzog August Bibliothek in Kommission bei Harrassowitz Verlag 2007)

Bestell-Nr.: 65250
Gewicht: 832 g
Sprache: Deutsch
Sachgebiete: Hochschul-/Wissenschaftsgeschichte | Buchwissenschaft, Buchhandel
ISBN: 9783447056267
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