
»In die Höhe fallen«
Grenzgänge zwischen Literatur und Philosophie. Ulrich Wergin gewidmet. Hrsg. von Anja Lemke und Martin Schierbaum. 14 Beiträge (darunter einer von Robert Habeck) suchen nach Passagen, Übergängen und Rissen auf der Diskursgrenze. Der Band gliedert sich in die vier Themenfelder: I. Repräsentation und Raumvorstellung - Spielformen der Theatralität; II. Endlichkeitshermeneutik und geschichtliche Offnung - Poetikkonzeptionen bei Nietzsche und Heidegger; III. Zur Theorie des dialektischen Bildes - Mimesiskonzeptionen bei Benjamin und Adomo; IV. Ausbruch aus der Immanenz - Literaturkonzeptionen zwischen Sprachpoetik und Geschichtlichkeit. Untersucht werden verschiedene Literaturkonzeptionen zwischen Sprachpoetik und Geschichtlichkeit von der Klassik und Romantik über die Jahrhundertwende bis zu den Debatten der Moderne und Postmoderne. Im Mittelpunkt stehen dabei die unterschiedlichen poetologischen Strategien der Dichter und Philosophen im Umgang mit der Herausforderung Moderne. - Aus dem Inhalt: Rainer Nägele: Der andere Schauplatz. Zwischen Brecht und Artaud. - Christian Jürgens: Luftschlösser träumen. Theatralität und ihre Überschreitung in E.T.A. Hoffmanns "Prinzessin Brambilla". - Harro Segeberg: Schiffbruch mit (Film-)Zuschauer. Der Kino-Film "Titanic" (1997) in der Geschichte literarischer und filmischer Schiffahrts-Katastrophen. - Gunter Martens: Schon zu Beginn der Moderne 'postmodern'? Zur poetologischen Konzeption in Nietzsches Frühwerk. - Michael Schödlbauer: Diktat des Ge-Stells. Vom Schreibzeug zur Schreibmaschine. - Kai van Eikels: Das Ende aller Themen. Heideggers Denken und der zeitgenössische Diskurs. - Marianne Schuller: Ent-Zweit. Zur Arbeit des "bucklicht Männlein" in Walter Benjamins "Berliner Kindheit um neunzehnhundert". - Jens Hagestedt: Die "Mitte aller Beziehung". Walter Benjamins Hölderlin-Arbeit. - Sven Kramer: Montierte Bilder. Zur Bedeutung der filmischen Montage für Walter Benjamins Denken und Schreiben. - Martin J. Schäfer: Schamzeichen. Nachlese zu Adorno und Celan. - Anja Lemke: Dichtung als Zäsur. Zum Zusammenhang von Sprache, Tod und Geschichte in Celans Büchnerpreisrede und Heideggers Hölderlin-Deutung. - Michael Gratzke: Der Abgrund des ewig offenen Grabes. Werther und die Verabgründung der Literaturwissenschaft. - Robert Habeck: Die Gemachtheit der Vorstellung. Zu einem Problem der Hegelschen Literaturästhetik. - Martin Schierbaum: Die Ethiken der Turmgesellschaften. Konträre Aspekte der politischen Philosophie von Derrida und Deleuze/Guattari. - 320 Seiten, broschiert (Königshausen & Neumann 2000) leichte Lagerspuren