Kittel, Sabine: "Places for the Displaced"

Biographische Bewältigungsmuster von weiblichen jüdischen Konzentrationslager-Überlebenden in den USA. Auf der Basis biographischer Interviews mit zehn jüdischen Frauen, die im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert waren (ausgewählt nach dem Prinzip der 'maximalen Unterschiede') beleuchtet der Band das Überleben im Konzentrationslager und das Weiterleben mit den traumatischen Erfahrungen. Ursprünglich aus Polen, Ungarn, Deutschland, den Niederlanden und der Tschechoslowakei kommend, emigrierten die meisten von ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg als so genannte "Displaced Persons" in die USA. Neben den Verfolgungsstationen und den Deportationswegen der von der deutschen Besatzungsmacht und den nationalsozialistischen Behörden verfolgten jüdischen Frauen, thematisiert der Band die Lebensbedingungen der Gefangenen im Frauen-KZ, deren Befreiung, die Rückkehr der Frauen in ihre Herkunftsländer, deren zwischenzeitliche Zuflucht in Schweden und Israel und die Integration in den USA. Die Autorin diskutiert, ob es spezifisch weibliche Überlebensstrategien im Konzentrationslager gab; arbeitet heraus, dass Befreiung und Weiterleben von Holocaust-Überlebenden als langsamer Prozess zu begreifen sind, geprägt von Ängsten und Orientierungslosigkeit; und fragt nach den Formen der Integration von Holocaust-Überlebenden in den USA. 352 Seiten und vier farbige Karten, Leinen (Haskala. Wissenschaftliche Abhandlungen; Band 32/Olms Verlag 2006)

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