Goerdten, Ulrich: Bibliographie Julius Stinde
Julius Stinde (1841-1905) war seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts bis in die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein vielgelesener Autor (auch bekannt unter den Pseudonymen Theophil Ballheim, Dr. Böhm, Wilhelmine Buchholz, Julius Ernst, David Hersch, Homo Monacensis, Julius Neuland, D. Quidam, J. Steinmann, Dr. Julius Stöhr, Alfred de Valmy und Richard E. Ward). Heute ist er vergessen, man erinnert sich seiner allenfalls noch als des Verfassers der Buchholzbücher. Mit dieser Bibliographie soll an diesen wichtigen Autor erinnert werden. Sein vielgestaltiges Werk umfaßt Mundartliteratur, Dramatisches, Erzählendes, Satiren und Parodien sowie Hunderte von Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen, die nie in Buchform erschienen sind. Vollständigkeit der Nachweise wurde zwar auch in diesem Bereich angestrebt, konnte aber nicht erreicht werden. Das Spektrum der Themen dieser Artikel umfaßt Pharmazie und Volksmedizin, Aberglauben, Magie und Geheimwissenschaften, Religiös-Weltanschauliches und Kulturkritisches, Musik, Bildende Kunst und Literatur, Berlin-Spezifisches und Gastrosophisches. Johannes Trojan schreibt in seinem Nachruf, daß Stindes populärwissenschaftliche Aufsätze, "was Geschick und Klarheit der Darstellung anbetrifft, zu dem Besten der Art, das wir haben", gehören. Mit der Bibliographie und mit den neuen leistungsfähigen Dokumentelieferdiensten der Bibliotheken ist es heute leicht, diese weithin unbekannten Schätze zu erschließen. - Hans-Albrecht Koch in "IFZ - Informationsmittel für Bibliotheken" (2001): "An diesem Band zu Julius Stinde (1841-1905) erfreut nahezu alles: der große Spürsinn, mit dem Goerdten [...] die Daten zu dieser subjektiven und objektiven Personalbibliographie Stindes erhoben hat; die souveräne Beherrschung des Handwerks; das kritische Urteil, das sich in beigegebenen Texten über die Geschichte des Stinde-Nachlasses, die Aufnahme des Schriftstellers u.a.m. dokumentiert - Beigaben dies alles, durch die zum Teil ausgeglichen wird, daß die Bibliographie nicht auch noch räsonierende Ergänzungen zu den Titelaufnahmen bietet. Auf zehn Kategorien ist das Titelmaterial verteilt, in sinnvoller Untergliederung, die sowohl bei den Quellen als auch bei der Sekundärliteratur zu überschaubaren Abschnitten führt, die auch zum Browsing verlocken. Dazu kommt ein Verzeichnis der bekannten Briefe, deren meiste Goerdten selbst zum erstenmal ediert hat. Die Ordnung folgt, wo immer das sinnvoll ist, der Chronologie, also z.B. auch im Kapitel Übersetzungen, freilich nur innerhalb der einzelnen Sprache. Im Anhang auch eine Zeittafel, nicht als eine von der Bibliographie losgelöste, sondern mit ihr verknüpfte Information, in der sich die Werkgeschichte spiegelt. Ein 26 Nummern umfassender Teil mit Abbildungen vermittelt u.a. auch eine Vorstellung von der Gestaltung der Stindeschen Bücher. Drei Register zu Namen, Werktiteln und Verlagsnamen erschließen das gut 1300 Nummern umfassende Titelmaterial". 185 Seiten mit 26 Abb., broschiert (Bibliographien zur deutschen Literatur; Band 10/Aisthesis Verlag 2001) leichte Lagerspuren, Ecken minimal bestoßen












