Interreligiöser Dialog
Wissenschaftliche Zugänge zur Begegnung der abrahamitischen Religionen. Hrsg. [und eingeleitet] von Regina Polak. Der interreligiöse Dialog kann in weltanschaulich pluralen Gesellschaften wesentlich zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen. Dabei steht vor allem der trilaterale Dialog zwischen Jüd*innen, Christ*innen und Muslim*innen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Freilich verbinden sich mit diesem Dialog höchst heterogene Verständnisse, Interessen und Ziele. Religiöse Menschen verbinden mit dem interreligiösen Dialog andere Vorstellungen als gesellschaftliche oder politische Akteure. In diesem Band widmen sich international renommierte Wissenschaftler*innen in 29 deutschsprachigen Beiträgen (mit englischsprachigen Zusammenfassungen) dem interreligiösen Dialog aus inter- und transdisziplinärer - d.h. theologischer, historischer, religions-, sozial- und bildungswissenschaftlicher sowie praktischer - Perspektive und loten die Komplexität des Phänomens, die mit ihm verbundenen Probleme, wie z.B. Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, sowie dessen Möglichkeiten und Grenzen aus. Der Band gliedert sich in drei Teile: Im ersten Teil verdeutlichen Statements von Leitungspersonen der an der Ringvorlesung beteiligten Institutionen der Universität Wien, welche Aufgabe einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem interreligiösen Dialog aus ihrer Sicht zukommt. Der zweite Teil widmet sich historischen und theologischen Themen aus jüdischer, christlicher und islamischer sowie geschichtswissenschaftlicher Perspektive. Deutlich wird dabei, dass und wie Religionsgemeinschaften die Praxis des interreligiösen Dialogs aus eigenen religiösen Quellen begründen (müssen). Zum anderen zeigt sich, dass der zeitgenössische interreligiöse Dialog von historischen Kontexten, Prozessen und Erblasten ebenso geprägt ist wie von positiven Erfahrungen. Um das Bewusstsein zu fördern, dass die Einschätzung historischer und theologischer Argumentationen aus wissenschaftlicher Sicht durchaus heterogen und widersprüchlich ist, werden (fast) alle Hauptvorträge jeweils von Repliken ergänzt. Im dritten Teil werden inter- und transdisziplinäre Perspektiven auf den interreligiösen Dialog geworfen, die die Rolle der Frauen im interreligiösen Dialog exemplarisch analysieren, den Beitrag eines sozial-, kultur- und religionswissenschaftlichen Zugangs identifizieren sowie konkrete Praxiserfahrungen und Probleme im Alltag und Kontext des interreligiösen Dialogs diskutieren. XXXIV,383 Seiten, gebunden (Religion and transformation in contemporary European society; Band 23/Brill | Schöningh 2023) leichte Lagerspuren












