Medium Buch. Band 2 (2020): Inszenierung des Buchs im Internet
Hrsg. von Philip Ajouri und Ute Schneider. In Zusammenarbeit mit dem Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte hrsg. von der Herzog August Bibliothek. [Nachfolge der Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte]. Heute hat sich das Buch zum stabilen Basismedium entwickelt, das in Abgrenzung zu den tagesaktuellen Medien wie Presse, Fernsehen und Netzportalen als entschleunigendes Medium mit zuverlässigen Inhalten gilt. Das Internet hingegen wird gemeinhin als flüchtiges Medium wahrgenommen, das stets veränderlich ist, auf das man zum Teil schwerer verweisen kann und das daher auch als weniger zuverlässig erachtet wird. Gleichwohl profitiert das Buch von seiner medialen Umgebung, was in diesem Heft an seinen Inszenierungen im Internet anhand von Beispielen vorgestellt wird. Hier wird nicht der übliche Schwanengesang auf das Buch angestimmt, sondern dieses Heft thematisiert die Chancen, die die Digitalisierung für das Buch gebracht hat. Welchen Inszenierungsformen folgt die Präsentation von digitalisierten Büchern im Internet? Wie werden Neuerscheinungen auf Social-Media-Kanälen angekündigt? Welche hybriden Buchgeschöpfe zwischen Buchform und Digitalität werden erprobt? Wie werden die Funktionen des Buchs von Leseplattformen aufgegriffen, verändert und erweitert? Wie reflektieren Autor*innen und Künstler*innen über das neue Schreiben und Lesen im Internet? Diese und weitere Fragen behandeln die hier versammelten Aufsätze. Der Forschungsbericht versteht sich als Dienstleistung, als eine notwendigerweise gewichtete und perspektivierte sowie sicherlich lückenhafte Zusammenfassung der bisherigen Forschung zum Buch in der bildenden Kunst (vom Relief über Wand- und Tafelbilder bis hin zum Kupferstich, Kino und Internet), und damit zum Buch und Lesen (zum Teil auch Schreiben) auf Bildern ganz allgemein. Die Ausgabe enthält sechs Beiträge zum Themenschwerpunkt. Ein Tagungsbericht, drei Beiträge aus dem Nachwuchsforum, in dem Dissertations- und Habilitationsprojekte u.a. vorgestellt werden, sowie drei Projektberichte runden den Band ab. -- Aus dem Inhalt: Julia Nantke: Das Buch als Werk - Zur Inszenierung von Büchern in digitalen Forschungsumgebungen; - Anke Vogel: Cover Reveals bei Instagram. Emotional-ästhetische Neuinszenierung von Buchankündigungen; - Christoph Benjamin Schulz: Die Zukunft des Buches ist noch nicht vorbei. Zur Parallelität analoger und digitaler Inszenierungen von Bookishness in der aktuellen literarischen Praxis; - Maria Kraxenberger und Gerhard Lauer: Die Plattform als Bühne - Zur Inszenierung von 'wreaders'; - Stephanie Willeke: Der literarische Weblog als digitales Gedächtnismedium - Erinnerungen als Schreib- und Rezeptionspraktiken in Benjamin Steins 'Turmsegler'; - Marlene Meuer: Goethesche Telepathie? Die medienkünstlerische Inszenierung von Schreib- und Lektürepraktiken in der Webseiten-Trilogie 'Methodology for Writing I.-III.' des Prager Künstlers Zbynek Baladrán. IV,226 Seiten mit 21 Abb., broschiert (Medium Buch. Wolfenbütteler interdisziplinäre Forschungen; Band 1/Harrassowitz Verlag 2021) leichte Lagerspuren












