Jüdische Studien und jüdische Identität
Hrsg. von der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Redaktion: Ronen Reichman und Annette Weber. Ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Judentum heute die säkulare Antwort auf das Schwinden der Religion? Wird die Beschäftigung mit Jüdischen Studien sogar zu einer Art Identitätsersatz? Acht Beiträge zum Themenschwerpunkt werden ergänzt durch drei weitere Aufsätze sowie elf Rezensionen. - Aus dem Inhalt: Klaus Bringmann: Elias Bickermann und der 'Gott der Makkabäer'. Ein Historiker zwischen Theodizee und Geschichtswissenschaft. - Rachel Heuberger: Die Arche Noah der Erinnerung. Jüdische Studien und die Rolle der Bibliographien. - Arndt Engelhardt: Divergierende Perspektiven. Zur Rezeption der deutsch-jüdischen Enzyklopadien in der Weimarer Republik. - Klaus Hödl: Der Platz der allgemeinen Geschichte in Jüdischen Studien. - Andreas Lehnhardt: Judaistik und Theologie. Versuch einer Standortbestimmung. - Meron Mendel: Aufgewachsen zwischen zwei Welten. Zur Identität der zweiten Generation jüdischer Jugendlicher im Nachkriegsdeutschland. - Kay Schweigmann-Greve: Jüdische Nationalität aus verweigerter Assimilation. Biographische Parallelen bei Moses Hess und Chaim Zhitlowsky und ihre ideologische Verarbeitung. - Doron Kiesel: Schwarze Schafe. Selbst- und Fremdbilder im israelischen Identitätsdiskurs. - Alexander Dubrau: Die Rabbinen und das Vergessen. Zur Deutung eines Paradigmas in der Aggada. - Christiane Twiehaus: Die Synagoge im Spiegel der öffentlichen Medien des 19. Jahrhunderts. Die Synagogenbauten in Karlsruhe von Josef Durm und Gustav Ziegler. - Jihan Radjai: "Vergesse ich dich, Jerusalem..." Die jüdisch-persischen Bildteppiche Kashans als zionistisches Kulturgut. - Der Band widmet seinen Schwerpunkt der Rezeptionsgeschichte und Traditionsanalyse der Jüdischen Studien sowie ihren Auswirkungen auf die jüdische Identitätsbildung bis in die Gegenwart. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit "Jüdischen Studien" geschieht kaum ohne Auswirkungen auf die Identität der Lernenden und Lehrenden, seien sie jüdisch oder nicht. Dazu gehört auch die Frage nach dem Verhältnis zwischen religiösem Lernen und akademischer Bildung, denn diese Spannung begleitet das Fach seit seiner Entstehung als "Wissenschaft des Judentums" im frühen 19. Jahrhundert. Ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Judentum heute die säkulare Antwort auf das Schwinden der Religion oder aber bietet sie gerade die Gelegenheit, bzw. entspringt sie dem Bedürfnis nach Wiederbelebung des religiösen Lebens oder wird die Beschäftigung mit Jüdischen Studien sogar zu einer Art Identitätsersatz? In Trumah 17 kommen einige Autoren zu Wort, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Jüdischen Studien beschäftigen, wie ihrer Entstehung und wissenschaftlichen Verortung. Aus soziologischer Sicht werden aktuelle Fragen der jüdischen Identität und Identitätsfindung berührt. XIII,244 Seiten mit 12 Abb., broschiert (Trumah. Zeitschrift der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg; Band 17/Universitätsverlag Winter 2008) leichte Lagerspuren












