
Schwab, Jan Tilmann: Fußball im Film
Lexikon des Fußballfilms. Fußball und Film in ihren kommerziellen Spielarten weisen als Teil der Unterhaltungsindustrie große Parallelen auf. Das Lexikon gibt Auskunft über das Genre des Fußballfilms vom späten 19. Jahrhundert (wie "Football" von Alexandre Promio, F 1897, oder "Blackburn Rovers V West Bromwich" von Arthur Cheethambis, GB 1898) zum frühen 21. Jahrhundert (wie "Das Wunder von Bern" von Sönke Wortmann, D 2003). - Fußball und Film in ihren kommerziellen Spielarten weisen große Parallelen auf. Beide sind Teil der Unterhaltungsindustrie, und beide die auf ihrem Sektor konkurrenzlos führenden. Beide sind kollektive Anstrengungen, gelingen zumeist nur als Teamwork. Beide haben die Bewegung als zentrales Moment, und beide vermögen beim Betrachtenden starke Emotionen auszulösen. Die ersten bewegten Bilder, die ein offizielles Fußballspiel dokumentieren, entstanden 1898 bei einem Spiel der Blackburn Rovers gegen West Bromwich. Dieser erste, im National Film and Television Archive des British Film Institute erhaltene Fußballfilm markiert den Anfang der Verbindung von Fußball und Film, dem sich dieses Lexikon verpflichtet hat. Die Filme werden in alphabetischer Reihenfolge ihrer Originaltitel aufgelistet. Eine Orientierung anhand ausländischer Verleihtitel, Arbeitstitel, Untertitel oder alternativer Titel gewährleistet das Titelverzeichnis im Anhang des Lexikons. Eine Titelliste nach Ländern ermöglicht dort auch eine Orientierung über nationale Kinematographien. Jeder Film wurde so ausführlich wie möglich mit den filmographischen Elementarangaben erfasst. An die Angabe des Kurzinhaltes schließt sich (sofern noch gesondert der Inszenierung von Fußballszenen widmet, einer kurzen Produktionsgeschichte des Filmes, einem Überblick über dessen Rezeption sowie ein zum Teil sehr umfassende und ausführlich ausfallender Spiel(film)bericht. Der Lexikoneintrag schließt (sofern ermittelbar) mit der Nennung alternativer sowie ausländischer Verleihtitel sowie einer Angabe der Quellen. Gekennzeichnete Quellenangaben markieren im wesentlichen Hinweise auf Rezensionen zu dem jeweiligen Film sowie auf Interviews oder Texte zur Produktionsgeschichte. Die dort genannten Publikationen finden sich in einem Zeitschriftenverzeichnis im Anhang des Lexikons mit ihrem Erscheinungsort erfasst. In seiner Einleitung unternimmt der Verfasser den Versuch einer Rehabilitierung des (gattungsübergreifenden) Genres. Das Lexikon möchte dazu beitragen, dem Genre des Fußballfilms größere Beachtung zukommen zu lassen. Es beabsichtigt auf jeden Fall, höhere Aufmerksamkeit auf dieses Stiefkind der Filmgeschichte zu lenken und dessen Wahrnehmbarkeit zu erweitern. Möge es ferner eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Thema erleichtern und bereits vorhandenes Interesse fördern. Möge es nicht zuletzt zeigen, dass viele Filme dieses Genres ihren schlechten Ruf keineswegs verdienen. Doch selbst wenn das Buch einzig und allein die weitläufige, trotzdem irrige Meinung revidiert haben könnte, es gäbe trotz der extrem hohen Popularität dieses Sports nicht allzu viele Fußballfilme, hätte es seinen Dienst schon erfüllt. Ein hervorragendes Kompendium für Fachleute wie auch Laien. 1.100 Seiten mit zahlreichen Abb., gebunden (belleville Verlag 2006)